Roms Industrieminister Carlo Calenda fordert Gleichbehandlung für Italien statt der alten Achse Berlin-Paris. Die deutsch-italienischen Regierungskonsultationen in Maranello könnten ein Beitrag sein.
Er ist Matteo Renzis Geheimwaffe im Kabinett: der 43-jährige Industrieminister Carlo Calenda. Der Jurist ist erst seit Mai im Amt, war aber schon Vizeminister seiner Vorgängerin Federica Guidi, die wegen eines Skandals um ihren Lebensgefährten zurücktreten musste. Dazwischen lagen für den Römer einige Monate als Repräsentant Italiens bei der EU. Er wurde von Renzi an allen Diplomaten vorbei entsandt, um während der schwierigen Verhandlungen um Haushaltsflexibilität und Bankenrettung eine starke Stimme in Brüssel zu haben.
Calenda ist ein Macher mit einem Hang zu deutlichen Worten. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Italien und Deutschland seien sehr stark, sagt er im Handelsblatt-Gespräch, Investitionen und Handel würden steigen, beide Länder seien an der Spitze in der Fertigung. Aber: „Die Zusammenarbeit bei den Europa-Themen kann verbessert werden.“
Frankreich und Deutschland hätten schon immer bei vielen, auch technischen Dossiers in der Definition ihrer Positionen eine Sonderspur gehabt, erklärt er. „Es ist wichtig, den neuen Prozess der Zusammenarbeit der drei Länder, der in Berlin gestartet und in Ventotene weitergeführt wurde, jetzt auch auf die Ministerebene zu bringen.“
Italien kommt aus langer RezessionAn diesem Mittwoch bittet Premier Matteo Renzi Bundeskanzlerin Angela Merkel zum bilateralen Gipfel nicht nach Rom, sondern nach Maranello, in die Ferrari-Stadt. Sie kommt mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Innenminister Thomas de Maizière, Finanzminister Wolfgang Schäuble und Verkehrsminister Alexander Dobrindt – „eine gute Gelegenheit, die Arbeit anzugehen“, so Calenda.
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