Nicht nur Tata versucht sein Glück mit einem deutschen Partner. Indische Konzerne kaufen reihenweise Mittelständler auf – meistens wegen der Technologie. In vielen Fällen übernehmen am Ende die Inder, so eine Studie.
Natarajan Chandrasekaran, der Chef der indischen Tata-Gruppe, feiert die Einigung mit Thyssen-Krupp als Befreiungsschlag für seinen Konzern. „Wir werden ein starkes Unternehmen in Europa und damit auch ein starkes Unternehmen in Indien haben“, kommentierte der Manager die vereinbarte Zusammenarbeit im europäischen Stahlgeschäft. Von dem neuen Gemeinschaftsunternehmen verspricht er sich, die Zeit der hohen Verluste bei Tata Steel in Europa hinter sich zu lassen.
Chandrasekaran reiht sich mit dem Stahldeal ein in die Riege indischer Manager, die in Deutschland auf Partnersuche gehen. Während Übernahmen deutscher Firmen durch chinesische Konzerne zuletzt öffentliche Aufmerksamkeit erregten, bauten indische Investoren ihre Präsenz in den vergangenen Jahren vor allem abseits des medialen Scheinwerferlichtes aus. Eine bisher unveröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung, der Beratungsgesellschaft EY sowie des indischen Industrieverbands CII, die dem Handelsblatt vorliegt, liefert nun einen Einblick in die Deutschland-Geschäfte der indischen Manager.
„Viele indische Unternehmen haben nicht die Kapazitäten, selbst ausreichend in Forschung und Entwicklung zu investieren“, sagt Studienautor Murali Nair. In der Übernahme von kleinen und mittelständischen Betrieben würden viele eine schnellere Option sehen, um sich gegen Konkurrenten zu behaupten. „Indische Investoren verhalten sich aber nicht wie die Chinesen, die mit Koffern voll Geld herumlaufen und Unternehmen kaufen“, sagt Nair. „Sie sind ein bisschen vorsichtiger.“
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