Warum Silberminen Gold fördern - Fundamentaldaten für den Silberbergbau aus Q1/2017

Dienstag, 30.05.2017 13:01 von Miningscout - Aufrufe: 238

Der Glanz von Silber verblasst neben dem von Gold (Goldkurs) – auch in der Welt der Börsianer und Investoren. Zu Unrecht - allerdings sind Gold und Silber ökonomisch eng miteinander verbunden. Adam Hamilton, Autor beim Branchenfachdienst Zeal Intelligence aus Beach, North Dakota hat sich die Fundamentaldaten der Silberbranche im ersten Quartal 2017 ausgewertet und fasst zusammen, was es mit den Goldgräberaktivitäten der Silberminen auf sich hat.
Jedes Quartal bringt neue Fakten
Die Aktienkurse der Silberproduzenten sind im ersten Quartal 2017 schleichend angestiegen – allerdings war dieser Aufschwung von Volatilitäten geprägt, deren Auf und Ab bei den Investoren den Blick auf die Branche verzerrt hat. Mit der Offenlegung der Erträge gibt es jedoch jedes Vierteljahr ein Schlaglicht auf die Grundlagendaten der Branche und der tatsächlichen operativen Fakten abseits von Stimmungsschwankungen und Verunsicherungen seitens der Börse. Für Unternehmen in öffentlicher Hand in den USA und Kanada ist die Veröffentlichung entsprechender Daten etwa 45 Tage nach Quartalsende obligatorisch. Und siehe da: Die Unternehmen der Silber-Branche berichten über ein solides erstes Quartal 2017.
Reines Silber ist selten
Sowohl wirtschaftlich als auch geologisch gesehen ist der Abbau von Silber kompliziert. Das liegt daran, dass reine Silbervorkommen weltweit rar sind. Silber fällt daher zumeist als Nebenprodukt bei der Förderung von – im Wert höheren - Basismetallen oder auch Gold an. Weniger als ein Drittel der weltweiten Förderung stammt faktisch tatsächlich aus Primär-Silberminen. 2016 waren es 30% - etwas mehr als im Vorjahr. Das übrige Silber fiel als Nebenprodukt der Blei-, Zink-, Kupfer und Goldproduktion an. Tatsächlich erweisen sich Zinkproduzenten als Hauptförderer von Silber: 35% stammten aus ihren Gruben. 23% steuerten Kupferproduzenten bei, 12% entfielen als Nebenprodukt von Goldminen.
Da schon Silber als Primärablagerung schwer zu finden ist, sind auch ausschließlich Silber fördernde Minen rar. Der vergleichsweise niedrige Marktwert von Silber zwingt die Unternehmen dazu, gleich mehrere Minen zu betreiben, um ausreichenden Cashflow zu erzeugen. Diese Minen wiederum fördern meist andere Produkte, beispielsweise Gold. Traditionelle Silberminen kommen so dazu, die Goldproduktion anzukurbeln – auf Kosten des Silbers. Fakt ist also: Es gibt wenig exklusive Silberförderer, und jene, die es gibt, konzentrieren sich zunehmend auch auf andere Produkte, was zu Mischkalkulationen führt und eine Marktanalyse erschwert.
Silver Institute und SIL als Branchenschau
Den Überblick über die Nachfrage- und Versorgungslage im Silber-Geschäft hat das Silver Institute, das kürzlich das lang erwartete World Silver Survey für 2017 veröffentlichte. Dieser Report beinhaltet die Zahlen von 2016. Um weitere brauchbare Zahlen und Unternehmensfakten sichten zu können, greift Hamilton zudem auf den börsennotierten Fonds SIL Global X Silver Miners zu. Beim SIL handelt es sich um den wichtigsten ETF für die Branche, der mit 5,5-fachem Abstand zum nächstkleineren Mitbewerber führend ist. Die Silber-Aktien innerhalb dieses ETF werden von hochrangigen Analysten ausgewertet, die kommunizierten Daten sind daher ein wichtiger und verlässlicher Indikator zur Kommissionierung von Silberbeständen. Hamilton hat die Schlüsseldaten aus SIL ausgewertet und dabei die Werte der 17 Top-SIL-Komponenten einbezogen. Er betont, dass ein Quartal-zu-Quartal-Vergleich der Unternehmenszahlen sich besser zur Bewertung der Entwicklung eignen aus Vergleiche mit Vorjahreszahlen. Bis zum Stichtag Mitte Mai fehlten allerdings noch die Berichte einiger der gelisteten Unternehmen. Das hängt mit abweichenden Gesetzeslagen in Standortländern wie Großbritannien und Mexiko zusammen, wo die Zwischenberichte nur in Halbjahresschritten erforderlich sind. Zudem sind einige Unternehmen vertreten, deren Aktien normalerweise nicht in den USA gehandelt werden.
Die Datenlage
Mitte Mai also haben die großen Silbererzeuger ihre Zahlen für das erste Quartal 2017 veröffentlicht. Im SIL-ETF sind insgesamt 29 „Silber-Bergbauunternehmen“ vertreten. Dieser Begriff darf nicht wörtlich genommen werden, da viele der Unternehmen weniger als die Hälfte ihrer Einnahmen aus der Silberproduktion generieren und somit keine Primärförderer sind. Je mehr Verkäufe ein Bergbauunternehmen aus Silber erzielt, desto stärker ist seine Exposition gegenüber Bewegungen im Silberpreis. Wenn aber weniger als die Hälfte der Umsätze aus dem Silbergeschäft stammt, reagieren die Unternehmensaktien nicht unmittelbar auf Veränderungen bei den Edelmetallpreisen. Nichtsdestotrotz ist der SIL nach wie vor der wichtigste Silber-ETF – es gibt schlichtweg nicht genug Primär-Silberproduzenten für einen eigenen ETF.
Viele der Top-Silber-Bergbaukonzerne fördern Gold nicht nur als Nebenprodukt, sondern betreiben im Konzernmix auch eigene Goldminen, um ihr Kapital gezielt verteilt anzulegen, da Gold ökonomisch überlegen ist. Nachdem die meisten Silberproduzenten im SIL auch (wenn nicht sogar hauptsächlich) Gold produzieren, hängen Gold- und Silberkurse für die Unternehmenserlöse eng zusammen.
Zahlen – Daten –Fakten aus dem ersten Quartal
Bei seiner Vergleichs- und Recherchearbeit kommt Hamilton zum Schluss, dass der Abstoß von Silber-Aktien zwischen Mitte April und Anfang Mai nicht grundsätzlich gerechtfertigt war. Die Goldpreise haben sich im vergangenen Quartal zwar stabilisiert, was die Aktienkurse der Unternehmen gegenüber den Schwankungen im Silberpreis in ihrer Empfindlichkeit auf Kursbewegungen verzögert. Investoren und Spekulanten am Silbermarkt wollen jedoch bewusst die...
 
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