Die wachsende Globalisierungskritik schockiert führende Wirtschaftsbosse. In einem Brief an die G20-Vertreter bringen sie ihre Sorge zum Ausdruck. Darin plädieren der Deutsche-Bank-Chef & Co. für internationale Lösungen.
Die wachsende Globalisierungskritik rund um den Erdball versetzt die Wirtschaft in den führenden Industrie- und Schwellenländern in Alarmstimmung. „Wir sind zutiefst besorgt über die aktuelle Anti-Globalisierungs-Stimmung, die in vielen Ländern der Welt festzustellen ist“, heißt es in einem Brief von fast vier Dutzend prominenten Wirtschaftsführern aus aller Welt an die Chefvorbereiter (Sherpas) des G20-Gipfels in Hamburg, der Reuters am Freitag vorlag.
Der Widerstand gegen den Abbau von weltweiten Handelshürden und gegen internationale Investitionen werde immer größer. „Wir müssen diese Sorgen ernst nehmen“, mahnten die Spitzenmanager, die das G20-Wirtschaftsdialogforum Business 20 (B20) repräsentieren. Sie forderten die G20-Regierungen auf, keine neuen Hürden für Handel und Investitionen zu errichten.
Der Brief ist unter anderem unterzeichnet von Deutsche-Bank -Chef John Cryan, dem Chef der Alibaba Group Jack Ma, dem indischen Unternehmer Sunil Bharti Mittal, UBS-Chairman Axel Weber, Nokia-Chef Rajeev Suri und dem deutschen Unternehmer Jürgen Heraeus, der der B20 derzeit vorsitzt.
Anfang kommender Woche treffen sich die G20-Sherpas zu ihrer ersten Sitzung unter deutscher Präsidentschaft in Berlin zusammen. Die G20-Gruppe gilt als das zentrale Abstimmungsforum für die internationale Finanz- und Wirtschaftspolitik.
In ihrem Brief gestehen die B20-Wirtschaftsführer ein: „Die Globalisierung ist auch verbunden mit großen Herausforderungen.“ Eine wachende Zahl von Menschen und gesellschaftlichen Gruppen empfänden sich als Verlierer des schärferen globalen Wettbewerbs. „Immer mehr Menschen finden es schwierig, mit der sich schnell verändernden Welt klarzukommen.“ Daher müssten die Geschäftswelt und die Regierungen gemeinsam nach Wegen suchen, dem zu begegnen. Im Kern gehe es um mehr Transparenz, Gerechtigkeit und Fairness.
Abschottung ist keine Option
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