Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild).
Dienstag, 19.03.2024 18:59 von | Aufrufe: 829

Thyssenkrupp verhandelt mit Carlyle über Einstieg in Marinesparte TKMS

Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild). - © industryview / iStock / Getty Images Plus / Getty Images www.gettyimages.de

Thyssenkrupp, ein namhafter Industriekonzern mit Sitz in Essen, steht derzeit in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem US-Finanzinvestor Carlyle Group über einen möglichen Teilverkauf seiner Marinesparte, Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Diese Entwicklung ist Teil eines umfassenderen Plans zur Verselbstständigung von TKMS, einem führenden Anbieter in der Marineindustrie, der sich auf den Bau von U-Booten, Kriegsschiffen sowie Schiffselektronik und maritime Sicherheitstechnologien spezialisiert hat.

Die Initiative zur Verselbstständigung von TKMS wurde vom Aufsichtsrat von Thyssenkrupp unterstützt und zielt darauf ab, das Unternehmen in eine Position zu bringen, in der es besser auf die weltweit wachsende Nachfrage nach Marineausrüstung und -technologie reagieren kann. Der potenzielle Anteilsverkauf an Carlyle ist nur eine von mehreren Optionen, die Thyssenkrupp in Betracht zieht, um das Wachstum und die Unabhängigkeit von TKMS zu fördern. Weitere Überlegungen umfassen den Einstieg von Fremdkapitalgebern, einen (Teil-)Börsengang sowie eine mögliche Beteiligung des deutschen Staates.

Die Verhandlungen mit Carlyle umfassen eine vertiefte Buchprüfung (Due Diligence), die einen detaillierten Einblick in die finanzielle und operative Lage von TKMS gewähren soll. Berichten zufolge könnte der Wert des Deals, einschließlich Schulden, rund 1,5 Milliarden Euro betragen. Ein solcher Schritt könnte nicht nur zusätzliche Kapitalressourcen für TKMS freisetzen, sondern auch strategische Partnerschaften und Konsolidierungsmöglichkeiten innerhalb der europäischen Marineindustrie fördern.

Gleichzeitig führt Thyssenkrupp Gespräche mit der Bundesregierung über eine staatliche Beteiligung an TKMS. Die Industriegewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat von Thyssenkrupp haben sich für eine staatliche Beteiligung ausgesprochen, wobei eine Beteiligungsquote von 25,1 Prozent angestrebt wird. Diese Maßnahmen spiegeln die strategische Bedeutung wider, die sowohl das Unternehmen als auch die deutsche Regierung dem Marinegeschäft beimessen, insbesondere vor dem Hintergrund global steigender Sicherheitsanforderungen und Rüstungsnachfrage.

Die Entscheidung über den Anteilsverkauf und die mögliche Beteiligung des Staates wird voraussichtlich bis Ende des ersten Halbjahres fallen. Diese Schritte sind Teil eines umfangreicheren Transformationsprozesses bei Thyssenkrupp, der darauf abzielt, das Unternehmen durch die Verselbstständigung verschiedener Geschäftsbereiche und die Suche nach strategischen Partnerschaften neu zu positionieren.

Thyssenkrupp hat in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, einschließlich einer schwächeren Nachfrage, gesunkenen Preisen und milliardenschweren Wertberichtigungen, die das Unternehmen tief in die roten Zahlen gedrückt haben. Die Neuausrichtung und strategische Partnerschaften, insbesondere in der Marinesparte, sind entscheidende Schritte auf dem Weg zur Erholung und Stärkung des Konzerns.


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