MÜNCHEN (dpa-AFX) - Neue Gerüchte um Air Berlin: Die seit Jahren kriselnde Fluggesellschaft steht einem Pressebericht zufolge möglicherweise vor der Halbierung. Neben der diskutierten Abtretung von rund 40 Flugzeugen an die Lufthansa-Tochter Eurowings könnten weitere Maschinen in eine gemeinsame Ferienfluggesellschaft mit der Tui-Tochter Tuifly eingehen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) und zitiert dazu Air-Berlin-Kreise. Derzeit spreche Tui mit den Berlinern über diesen Schritt.
Der neue Ferienflieger könnte demzufolge die 17 Maschinen der Air-Berlin-Tochter Niki und diejenigen 14 Flugzeuge umfassen, die Tuifly bisher samt Personal langfristig an Air Berlin vermietet hat. Air Berlin würde dann mit rund 70 Flugzeugen nur noch rund halb so viele Maschinen in Eigenregie betreiben wie heute. Dem Bericht zufolge sollen in diesem Zuge auch 1000 der rund 8600 Jobs bei der Fluglinie wegfallen.
Sprecher von Tui und Air Berlin wollten den Bericht nicht kommentieren. Allerdings hatten Tuifly-Aufsichtsratschef Henrik Homann und Geschäftsführer Jochen Büntgen in einem Brief an die Belegschaft am Freitag bestätigt, dass Tuifly "angesichts der wirtschaftlich schwierigen Situation der Air Berlin" immer wieder mit dem Unternehmen selbst und Partnern im Gespräch sei und mögliche Kooperationen auslote. Schließlich müssten sie die wirtschaftlichen Interessen ihres Unternehmens mit insgesamt 41 Flugzeugen wahren.
Tuifly müsse vorbereitet sein, dass der heutige Air-Berlin-Anteil ihres Flugprogramms gesichert sei, "auch für den Fall, dass sich die Lage bei Air Berlin weiter verschlechtert", hieß es in dem Brief. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft hat in den vergangenen drei Jahren rund 1,2 Milliarden Euro Verlust eingeflogen und wird seit Jahren mit Geldspritzen ihrer arabischen Großaktionärin Etihad in der Luft gehalten.
Schon weiter fortgeschritten scheint der mögliche Deal zwischen Air Berlin und Lufthansa (Lufthansa Aktie). Dem Vernehmen nach soll der Lufthansa-Aufsichtsrat an diesem Mittwoch (28. September) über die geplante Übernahme des Air-Berlin-Geschäfts abseits der Drehkreuze Düsseldorf und Berlin entscheiden. Gelingt die Vereinbarung, wären rund 40 Air-Berlin-Maschinen künftig samt Personal für die Lufthansa-Billigtochter Eurowings unterwegs./stw/men/she
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