Eine Frau beim Essen eines Schokoriegels. (Symbolbild)
Mittwoch, 10.08.2022 08:23 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 975

Stock Picking: Jetzt gezielt investieren: Diese Outperformer liefern aktuell Rendite

Eine Frau beim Essen eines Schokoriegels. (Symbolbild) © skynesher / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

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Auch wenn die allgemeine Stimmung mies ist: Es gibt sie, die Aktien, die immer noch Erträge bringen. Drei "Picks", die zuletzt deutlich outperformt haben.

Das laufende Jahr ist brutal: Während man sich an die tägliche Kriegsberichterstattung aus der Ukraine leider bereits fast gewöhnt hat, türmen sich die hieraus resultierenden Folgen zu einer weiteren Drohkulisse auf. Zur Lieferkettenkrise gesellt sich eine Energiekrise, die Verbraucher und Industrie in drastische Finanzprobleme führen könnte.

Droht eine kollektive Pleitewelle? Und wie lässt sich Energie sinnvoll sparen? Manche Kommunen bringen bereits gemeinschaftliche Wärmestuben ins Gespräch, in öffentlichen Verwaltungen wird mit Blick auf den kommenden Winter schon mal am Thermostat gedreht, 18 Grad sollen es in den Amtsstuben auch tun. Zu dieser bislang nicht gekannten Mangelsituation kommt seit einigen Monaten noch eine beachtliche Inflation. Für Juli 2022 erwartet das Statistische Bundesamt einen Wert von voraussichtlich plus 7,5 Prozent (Juni: plus 7,6 Prozent).

"Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die hohe Inflationsrate erheblich. Im Juli 2022 lagen die Energiepreise um 35,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit plus 14,8 Prozent überdurchschnittlich. Deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen wirken sich dabei preiserhöhend aus. Hinzu kommen die preistreibenden Effekte unterbrochener Lieferketten infolge der Corona-Pandemie“, fasst die Statistikbehörde die Misere zusammen.

Jetzt in Aktien gehen?

Es gab sicherlich aktienmarktfreundlichere Zeiten als 2022. Der DAX verzeichnet seit Jahresbeginn ein zweistelliges Minus, ebenso der S&P 500 oder zum Beispiel der Dow Jones. Die Stimmung an den Börsen ist gedrückt, wir sind im Bärenmarkt. Die Leitzinserhöhung der EZB auf 0,5 Prozent für den Euro-Raum und die Zinsschritte der amerikanischen Notenbank tun ihr Übriges, um Anleger zu verunsichern.

Sollte man die Entwicklungen also einfach aussitzen? Wer Sparpläne im Depot hat, kann den Entwicklungen ohnehin gelassener entgegensehen – günstige Kursniveaus sorgen hier schlichtweg dafür, dass man zurzeit mehr Aktien-, Fonds- oder ETF-Anteile für seine Sparrate bekommt.

Doch auch Renditejäger können auf ihre Kosten kommen: Statt breit streuender ETFs – im Prinzip ein vielfach gewählter Königsweg der Geldanlage – kann es sich in einem solch schwierigen Umfeld auszahlen, tatsächlich einzelne Aktien herauszupicken.

Beispiel: Während man der Nahrungsmittelbranche im Allgemeinen eine hohe Krisenresistenz nachsagt, dümpeln Großkonzerne wie Unilever oder Nestle seit Jahresbeginn eher in der Verlustzone. Doch deswegen die ganze Branche links liegen lassen? Bei dieser Herangehensweise würde man Outperformer wie den US-Lebensmittelkonzern General Mills oder zum Beispiel den Süßwarenhersteller Mondelez verpassen.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

19,90
+1,97%
Bavarian Nordic Realtime-Chart
159,14 $
-0,14%
Cheniere Energy Chart
70,83 $
-0,77%
General Mills Inc. Chart
273,09 $
-0,91%
McDonald's Corp. Chart
Mondelez International Chart
101,34 $
-0,09%
Nestlé ADR Chart
51,23 $
+0,61%
Unilever plc ADR Chart

Stock Picking, was ist das überhaupt?

Im Prinzip könnte es derzeit also verstärkt um Stock Picking gehen, eine Anlagestrategie, bei der man versucht Aktien herauszufiltern, die sich besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Man geht hierbei also nicht strikt aus Branchensicht oder nach Anlageregionen vor, sondern im Fokus steht immer das Einzelunternehmen, das nach ganz unterschiedlichen Kriterien beleuchtet werden kann.

Möglichkeiten wären: eine Analyse des Geschäftsmodells, quantitative Faktoren wie die Eigenkapitalrendite und die Gewinnentwicklung oder auch die weiteren Wachstumsaussichten. Dies könnte in einem weiteren Schritt zur Bewertung von Marktposition und Konkurrenzsituation führen. Was kann das Unternehmen, was andere (noch) nicht können?

Und schließlich könnten allgemeine Trends und Entwicklungen am Aktienmarkt oder in der Gesellschaft in die Analyse einfließen: Welches Unternehmen hat gerade ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal und trifft einen bestimmten gesellschaftlichen oder industriellen Bedarf? Oder welches Unternehmen wird einfach sehr gut geführt und hält sich wacker im Wettbewerbsumfeld? Häufig spiegeln sich solche Merkmale in der Chartentwicklung wider und man kann ordentlich Rendite bekommen, auch wenn es insgesamt am Markt eher schwierig aussieht.

Stock Picking: Es gibt keine Garantie

Diese Vielzahl an unterschiedlichen Auswahl- und Bewertungskriterien zeigt, dass viele Investoren oder Profi-Anleger wie Fondsmanager ihren eigenen Stock-Picking-Ansatz verfolgen. Allgemeingültige Regeln gibt es nicht. Manche Anleger setzen damit gleichzeitig eine Value- oder eine Growth-Strategie um, bei der man entweder günstig bewertete Substanzwerte oder aber aussichtsreiche Wachstumsaktien selektiert. Beim Stock Picking hat man zudem die Performance im Blick. Leider gibt es diesbezüglich allerdings keine Garantie, dass sich ein in der Vergangenheit sehr starker Aktienkurs künftig weiterhin gut entwickelt. Insofern kommt hier wieder die altbekannte Regel der Diversifikation ins Spiel: Um Verlustrisiken einzugrenzen, sollte man sein Anlagekapital auf mehrere Unternehmen verteilen.

All dies mitgedacht, könnten vor dem Hintergrund der Outperformance im bisherigen Jahresverlauf beispielhaft folgende Titel interessant sein.

Pick 1: Bavarian Nordic – neue Krankheit treibt den Kurs

Das dänisch-deutsche Unternehmen dürfte zu Jahresanfang vermutlich nur eingefleischten Biotech-Fans ein Begriff gewesen sein. Die seit diesem Frühjahr beobachteten und mittlerweile sprunghaft angestiegenen Fälle von Affenpocken in Europa und mittlerweile auch in den USA machen das Unternehmen jetzt aber hochinteressant. Denn Bavarian Nordic hat mit IMVANEX ®den begehrten Impfstoff gegen die neuen Pocken im Portfolio.

Ende Juli wurde das Vakzin in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, in Island, Liechtenstein und in Norwegen zum Schutz vor Affenpocken zugelassen. Aufgrund der steigenden Fallzahlen – die Weltgesundheitsorganisation WHO hat den Ausbruch zuletzt zur internationalen Notlage erklärt – ist das Interesse der betroffenen Länder groß. Beispielsweise in Berlin, dem deutschlandweiten Hot Spot, stehen derzeit lediglich 8.000 Impfdosen zur Verfügung – die Wartelisten sind lang und der Bedarf um ein Vielfaches höher.

Damit kann Bavarian Nordic derzeit ein Alleinstellungsmerkmal für sich verbuchen, der Affenpocken-Ausbruch steht für einen wichtigen gesellschaftlichen Trend und die Regierungen der betroffenen Länder sind bestrebt, Impfstoffe für die aktuell definierten Risikogruppen zu bestellen. Die Aktie vollzog bislang die Entwicklung nach und Anleger konnten im bisherigen Jahresverlauf ein dickes Plus im Depot verbuchen. Wie immer bei Biotechs sollte man die typischerweise hohe Volatilität allerdings gut aushalten können.

Pick 2: McDonald’s – gute Geschäfte, bewährtes Geschäftsmodell

Keinen steilen Anstieg, aber eine sehr solide Entwicklung kann der Fastfood-Anbieter McDonald’s bislang vorweisen. Mit 23,22 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr gilt McDonald’s als größter Player in Sachen Fritten und Burger. Nun ist Fastfood sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal mehr, aber das Franchisesystem und die Investition in digitales Wachstum lieferten dem Konzern bislang vorzeigbare Ergebnisse.

Zum zweiten Quartal 2022 heißt es vom Unternehmen: Der weltweit vergleichbare Umsatz sei um fast zehn Prozent gestiegen, über alle Segmente hinweg sei Wachstum verzeichnet worden. McDonald’s lieferte im bisherigen Jahresverlauf einen Renditebeitrag, der sich vor dem Hintergrund schwacher Märkte sehen lassen kann.

Pick 3: Cheniere Energy – ganz groß im Flüssiggas-Export

Das begehrte Flüssiggas LNG ist die Domäne des US-Konzerns Cheniere Energy. "Die Energie, die wir erzeugen, ist verflüssigtes Erdgas oder LNG. Wir haben 2016 den Betrieb aufgenommen und sind bereits der größte Produzent von LNG in den Vereinigten Staaten und der zweitgrößte LNG-Betreiber der Welt. Unser LNG hat Dutzende von Märkten auf fünf Kontinenten erreicht, und die Nachfrage nach unserem Kraftstoff wird voraussichtlich steigen, da Länder auf der ganzen Welt nach saubereren Wegen suchen, um ihre Volkswirtschaften anzutreiben", fasst die Gesellschaft auf ihrer Webseite zusammen.

Im ersten Quartal 2022 verzeichnete Cheniere ein konsolidiertes bereinigtes EBITDA von etwa 3,2 Milliarden US-Dollar. "Der Nettoverlust belief sich im ersten Quartal 2022 auf 865 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Nettogewinn von 393 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2021", so das Unternehmen. Anleger konnten mit der Aktie in diesem Jahr dennoch bislang kräftig verdienen, seit Jahresbeginn wurde ein deutliches zweistelliges Plus generiert.  

Fazit: Besser als der Gesamtmarkt – beim Stock Picking sucht man gezielt nach Outperformern. Um solche Titel zu finden: Denken Sie kreativ, lesen Sie viel Wirtschaftspresse, verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen in der Welt und schauen Sie sich die Unternehmen genau an. Doch wie immer an der Börse: So schnell wie es hochgeht, können die Kurse dann auch wieder fallen. Daher am besten eine Mischung aus verschiedenen Titeln, Branchen und Anlageregionen zusammenstellen. Beim Smartbroker erhalten Sie Zugang zu allen deutschen und vielen internationalen Handelsplätzen und traden über gettex ab 0 Euro zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen (ab 500 Euro Ordervolumen pro Trade).

Autorin: KS, Redaktion smartbroker.de

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