SJB FondsEcho. Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund .

Donnerstag, 11.02.2016 19:16 von SJB - Aufrufe: 83

 

SJB FondsEcho. Stabilität . Geliefert. Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund (LU0826409327).

 

Seit Jahresbeginn haben die internationalen Aktienmärkte, allen voran der deutsche Leitindex DAX, kräftige Kursverluste hinnehmen müssen – ein Ende der Abwärtsbewegung ist bislang nicht absehbar. In diesem äußerst labilen Börsenumfeld halten Investoren verstärkt Ausschau nach Ertragsquellen, die sich von der Korrektur der Aktienmärkte abkoppeln können oder sogar von dieser profitieren.

Eine Möglichkeit, auch in der aktuellen Marktsituation mit fallenden Börsen unkorrelierte und zugleich stabile positive Renditen zu erzielen, bieten Aktienfonds mit einer Long/Short-Komponente. Hier sticht der Nordea 1 - Stable Equity Long/Short Fund BP-EUR (WKN A1J647, ISIN LU0826409327) besonders hervor, dem es gelang, allein seit Jahresbeginn eine Wertentwicklung von +6,59 Prozent in Euro zu verzeichnen. FondsManager Claus Vorm führt diesen Erfolg auf die Kombination der bewährten Stable-Equity-Strategie von Nordea mit einer strategischen Long/Short-Komponente zurück, die das Wesen des Investmentproduktes ausmacht. So setzt sich der Aktienanteil aus internationalen Wertpapieren von Unternehmen mit einer besonders stabilen Ertragssituation und vergleichsweise niedriger Volatilität zusammen, die an sich schon geringer auf Kursrücksetzer des Gesamtmarktes reagieren und dadurch einen gewissen Schutz vor Kursverlusten bieten. Nordeas eigenen Analysen zufolge, so betont Vorm, hat der Sektor der „stabilen Aktien“ in den vergangenen acht Jahren ein durchschnittliches Beta von 0,7 im Vergleich zum MSCI World aufgewiesen, dessen Wertschwankungen also nur zu 70 Prozent mitgemacht. Dies wirkt sich in der aktuellen Börsenphase kräftig nachgebender Kurse positiv aus, zumal der FondsManager die im Portfolio enthaltene Shortposition auf den weltweiten Aktienmarkt zuletzt weiter hochgefahren hat.

Der Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund wurde im Oktober 2012 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 765,61 Millionen Euro. Der defensiv positionierte Strategiefonds hat den Euro als Basiswährung, besitzt keine Benchmark und streut sein Portfolio aus wertstabilen Aktien über insgesamt 69 Einzeltitel. Seit Auflage überzeugt das FondsProdukt durch eine Performance von insgesamt +23,17 Prozent in Euro, die bei einer sehr geringen Volatilität von 6,42 Prozent erzielt werden konnte. Was sind die Details dieser so erfolgreichen FondsStrategie?

 

FondsStrategie. Hebel. Angesetzt.

Der Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund hat sich das Erwirtschaften eines langfristigen Kapitalzuwachses zum Ziel gesetzt, der eine relativ geringe Korrelation mit den Renditen der Aktienmärkte aufweisen soll. Um diese Korrelation mit den internationalen Börsen zu verringern und ein im Zeitverlauf gegenüber dem Markt-Beta neutrales Portfolio zu konstruieren, geht FondsManager Claus Vorm Derivategeschäfte ein und baut eine kombinierte Long/Short-Aktienstrategie auf. Durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente strebt der Marktexperte insbesondere die Verringerung der Sensitivität der FondsRenditen gegenüber Marktschwankungen sowie die Eliminierung des systematischen Marktrisikos aus den Portfoliokomponenten an. Auf der Long-Seite basiert die Anlagestrategie des Fonds auf dem „Stable Equity-Prozess“, wobei Aktien auf der Grundlage von einer Reihe von Stabilitätsmerkmalen ausgewählt werden, die letztlich ein niedrigeres Risiko bergen als der Gesamtmarkt. Hierbei handelt es sich in erster Linie um wertstabile Unternehmen, die solide Ertragsmuster und stabile fundamentale Merkmale aufweisen und zum Zeitpunkt der Anlage ein attraktives Bewertungsniveau besitzen. Im Kontrast zu diesen ausgewählten, besonders stabilen Einzelaktien handelt es sich bei den Short-Positionen des Nordea-Fonds um einen Korb von Aktien-Futures, die den Gesamtmarkt abbilden. Wie Marktstratege Vorm weiter berichtet, tendiert das FondsBeta dazu, sich in sinkenden Märkten zu verringern und in steigenden Märkten nach oben zu gehen. Um beim Long-/Short-Fonds stabile Erträge zu erzielen und sich möglichst marktneutral zu positionieren, versieht Vorm die beiden Long- und Short-Komponenten des Portfolios mit einem „Leverage“ (Hebel) in unterschiedlicher Höhe. Per Ende Dezember 2015 wird die Stable-Equity-Strategie innerhalb des Fonds mit 175 Prozent gewichtet und das Portfolio gleichzeitig mit einer Short-Position von 150 Prozent auf den internationalen Aktienmarkt abgesichert. In der Konsequenz liegt die Nettoaktienquote bei 25 Prozent. "Dank dieser Asymmetrie ist der Stable Equity Long/Short Fund in steigenden Aktienmärkten Beta-neutral und in sinkenden Märkten sogar Beta-negativ, was die Performance in Abschwungphasen absichert", erklärt FondsManager Vorm. Wie ist sein Portfolio im Detail strukturiert?

 

FondsPortfolio. Nordamerika. Favorisiert.

In der Ländergewichtung des Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund nehmen die USA mit 61,42 Prozent die führende Position ein. Klar dahinter liegt Kanada mit einem Anteil von 6,29 Prozent. Es folgen Großbritannien mit 3,90 Prozent sowie Australien mit 1,77 Prozent Anteil am FondsVolumen. In Japan sind 1,37 Prozent des FondsVermögens aus dem Aktienbereich investiert. Dividendentitel aus Israel (1,37 Prozent) sowie Frankreich (1,14 Prozent) sind unterdurchschnittlich stark im FondsPortfolio vertreten. Kleinere Bestände in der Schweiz (1,09 Prozent) sowie Indien (0,71 Prozent) runden die Länderallokation ab. Hinzu kommen besonders wertstabile Aktien aus anderen Ländern von insgesamt 20,26 Prozent. In der Branchenallokation des Strategiefonds befinden sich Aktien aus dem Gesundheitswesen mit 21,69 Prozent des FondsVermögens ganz vorne. Den zweiten Platz unter den wichtigsten Branchen des Nordea-Produktes belegen IT-Firmen mit 12,76 Prozent. Titel von Unternehmen aus dem Telekommunikationssektor decken 10,54 Prozent des FondsVermögens ab, Aktien aus dem Bereich der Basiskonsumgüter nehmen 9,17 Prozent im Portfolio ein. Fast in gleicher Höhe ist FondsManager Vorm bei Versorgeraktien (9,16 Prozent) engagiert. Finanztitel machen 7,44 Prozent des Portfolios aus, der Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter ist mit 4,76 Prozent vertreten. Aktien aus dem Industriesektor (2,59 Prozent) sowie Rohstoffunternehmen (1,01 Prozent) komplettieren die Branchenstruktur des FondsPortfolios. Dass FondsManager Vorm auf starke Marktschwankungen vorbereitet ist, zeigt die hohe Cashquote des Produktes: Per Ende Dezember 2015 waren 20,90 Prozent des FondsVermögens in liquiden Mitteln investiert.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Negativ.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund dem FTSE Europe als Vergleichsindex gegenübergestellt. Was FondsManager Vorm bereits in seinen Ausführungen andeutete, bestätigt sich hier in eindrucksvoller Weise: Bei stark fallenden Märkten ist die Korrelation des Strategiefonds mit den Börsen negativ, der Investor damit nicht von den Kursabschlägen betroffen: Über drei Jahre liegt die Korrelation mit dem europäischen Aktienmarkt mit -0,13 klar im negativen Bereich, über ein Jahr deutet die Korrelationskennziffer mit -0,08 gleichfalls auf einen entgegengesetzten Kursverlauf hin. Den stark divergierenden Kursbewegungen entsprechend, befindet sich die Kennzahl R² auf einem äußerst niedrigen Niveau: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,02, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,01 an. Somit haben sich mittelfristig 98 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es gar 99 Prozent. Die Unabhängigkeit von der vorherrschenden Markttendenz, die den Long/Short-Fonds von Nordea auszeichnet, wird hier in vorzüglicher Weise offenbar. Durch die Fokussierung auf wertstabile Aktien und die gleichzeitig marktneutrale Positionierung erreicht FondsManager Vorm eine hochgradige Unabhängigkeit vom Börsengeschehen. Welche Schwankungsneigung hat sein FondsPortfolio zu verzeichnen?

 

 

FondsRisiko. Volatilität. Niedrig.

Der Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 6,36 Prozent auf, die klar unterhalb der 17,07 Prozent liegt, die der von der SJB ausgewählte Vergleichsindex FTSE Europe zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr kann der Nordea-Fonds mit seinen deutlich geringeren Kursschwankungen überzeugen: Hier beträgt die Volatilität des Fonds 6,97 Prozent, während das Kursbarometer für den europäischen Aktienmarkt mit einer „Vola“ von 18,58 Prozent aufwartet. Die Schwankungsintensität des Strategiefonds mit Long/Short-Komponenten ist damit durchgängig über elf Prozentpunkte geringer als diejenige der SJB-Benchmark – ein großer Pluspunkt für das Risikoprofil des Nordea-Produktes und ein Kaufargument für all diejenigen Anleger, die bei ihren Investitionen Stabilität und Sicherheit im Blick haben.

Die überzeugende Risikostruktur des Nordea-Fonds manifestiert sich auch an dem klar unter Marktniveau liegenden Beta von -0,05 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Reaktion der FondsRenditen auf Kursbewegungen des Referenzindex misst, weist über ein Jahr einen gleichfalls negativen Wert von -0,04 auf. Damit bewegt sich das Long/Short-Produkt von Nordea entgegengesetzt zum Markt und kann auch bei fallenden Börsen positive Erträge erzielen. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte bestätigt, dass sich der Strategiefonds in seinen Wertschwankungen regelmäßig weniger volatil als die Benchmark präsentierte oder sich in seinen Kursbewegungen konträr zum Vergleichsindex verhielt: Die Risikokennziffer lag in allen der letzten 25 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei positive Werte zwischen 0,02 im Tief und 0,26 in der Spitze an. In insgesamt 14 Einzelperioden lag das FondsBeta im negativen Bereich und konnte mit einem Wert von zutiefst -0,10 aufwarten. Die geringen Schwankungen sowie die gegenläufige Kursentwicklung in fallenden Märkten machen deutlich, dass der Stable-Equity-Fonds ein attraktives Risikoprofil besitzt und ganz besonders in schwachen Börsenzeiten seine Stärken ausspielen kann. Welche Renditen konnte Marktstratege Vorm in der jüngeren Vergangenheit erzielen?

 

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 9. Februar 2016 hat der Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +28,11 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +8,61 Prozent p.a. entspricht. Eine ausgezeichnete Performanceleistung, wenn man den ganz schwachen Börsenauftakt 2016 berücksichtigt, der vielen Aktienfonds die Performance verhagelt hat. Die besondere Qualität des Nordea-Fonds zeigt sich auch im Vergleich zur von der SJB gewählten Benchmark, deren Rendite deutlich übertroffen wird: Für drei Jahre kommt der FTSE Europe Index auf eine Performance von +7,66 Prozent in Euro bzw. eine jährliche Rendite von +2,49 Prozent. Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung nimmt die Mehrrendite des Nordea-Produktes noch größere Dimensionen an: Über ein Jahr hat der Strategiefonds +10,90 Prozent in Euro an Wert gewonnen, während sich der Vergleichsindex für Europas Aktienmarkt mit -17,94 Prozent tief in den roten Zahlen bewegt. Der Renditevorsprung von 28 Prozentpunkten allein in den letzten zwölf Monaten dient als beeindruckender Nachweis, wie gut die Long/Short-Kombination im Bereich stabiler Aktien im aktuellen Marktumfeld funktioniert!

Die Qualität des FondsManagements manifestiert sich zudem in dem positiven Alpha des Fonds, das über drei Jahre bei 0,72 liegt. Für ein Jahr stellt sich die Kennzahl mit 0,83 nochmals etwas besser dar. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte zeigt, dass der defensiv aufgestellte Strategiefonds die von der SJB gewählte Benchmark mit großer Regelmäßigkeit schlagen konnte: In den letzten 25 Einzelzeiträumen verzeichnete der Fonds 23 Perioden mit einem positiven Alpha bis 1,09 in der Spitze, lediglich in zwei Intervallen fiel die Renditekennzahl negativ aus und erreichte einen Wert von -0,18 im Tief. Damit kann das Rendite-Risiko-Profil des Nordea-Fonds rundherum überzeugen, denn FondsManager Vorm gelingt es, mit einer sehr moderaten Schwankungsneigung ein nachhaltiges Renditeplus gegenüber dem europäischen Aktienmarkt zu erzielen. Die Information Ratio von 0,31 im letzten Dreijahreszeitraum belegt abschließend, dass eingegangene Risiken und die erwirtschaftete Wertentwicklung in einem guten Verhältnis zueinander stehen.

 

SJB Fazit. Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund.

Im derzeitigen Marktumfeld stark angeschlagener Börsen vermag der Nordea 1 – Stable Equity Long/Short Fund in beeindruckender Weise seine Stärken auszuspielen. Während Aktien- und Mischfonds auf breiter Front in die roten Zahlen gerutscht sind, können sich Investoren des stabilitätsorientierten Strategiefonds über eine positive Rendite von über sechs Prozent freuen. Möglich macht dies der ausgeklügelte Ansatz von FondsManager Vorm, der den überdurchschnittlichen und kaum mit dem Markt korrelierten Ertrag von wertstabilen Aktien mit einer Shortstrategie auf den Gesamtmarkt kombiniert. Eine gute Absicherung gegen weitere Kursstürze bei geringer Schwankungsanfälligkeit!

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

 

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 

 
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