SJB FondsEcho. Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund .

Donnerstag, 08.10.2015 19:16 von SJB - Aufrufe: 49

 

SJB FondsEcho. Ertrag. Kontinuierlich. Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund (LU0794790633).

 

Die liquiditätsgetriebene Hausse an den Aktienmärkten steht vor ihrem Ende, an den internationalen Börsen konnten Anleger in diesem Jahr kaum Kursgewinne verzeichnen und blicken stattdessen auf rote Zahlen in ihren Depots. In einer solchen Marktlage werden wieder Fonds interessant, die relativ moderate, aber stetige positive Erträge erzielen und so für einen absoluten Werterhalt des investierten Vermögens sorgen.

Solche Total Return Fonds haben sich dem Ziel verschrieben, in jeder Marktphase und deshalb auch bei fallenden Aktienmärkten eine niedrige positive Rendite zu erwirtschaften. Sie sind insbesondere an den Rentenmärkten aktiv, können aber zur Absicherung ihres Portfolios auch Positionen im Währungsbereich und bei Derivaten eingehen. Ein Fonds, der Anlegern über Jahre zuverlässig die in Aussicht gestellte positive Wertentwicklung geliefert hat, ist der Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund A auss. (WKN A1JZ9U, ISIN LU0794790633). Das Absolute-Return-Produkt legt sein FondsVermögen in alle Arten von Anleihen an, wobei neben Staats- und Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich auch Hochzinsanleihen zum Anlageuniversum gehören. Auch wenn der geographische Schwerpunkt auf dem Euroraum liegt, ist keine Beschränkung bei der Länderauswahl gegeben; mit Blick auf die Branchen, aus denen der Fonds seine Unternehmensanleihen auswählen kann, ist das Invesco-Produkt ebenfalls frei. Das aus Paul Causer und Paul Read bestehende FondsManagerteam kann auf eine langjährige Investmenterfahrung zurückblicken. Causer ist bereits seit 21 Jahren für Invesco aktiv, bei Read fällt die Tätigkeit mit 20 Jahren kaum geringer aus. Gemeinsam leiten die beiden das Fixed Interest Team von Invesco Perpetual, das seinen Sitz im britischen Henley-on-Thames hat. Die zwei Anleihenexperten verwalten in dem Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund ein FondsVermögen von 1,47 Milliarden Euro, als Referenzindex wird der EURIBOR 3 Monate verwendet. Der flexibel agierende Anleihenfonds wurde im September 2010 aufgelegt und hat in der hier betrachteten Anteilsklasse seit Verfügbarkeit am 27. Juni 2012 eine kumulierte Wertentwicklung von +16,61 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen. 2014 gelang dem Total-Return-Fonds eine Performance von +6,48 Prozent, im laufenden Jahr konnte bislang eine Wertentwicklung von +0,82 Prozent in Euro erwirtschaftet werden. Wie sieht die Anlagestrategie des Invesco-Produktes im Detail aus?

 

FondsStrategie. Positionierung. Defensiv.

Der Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund hat es sich zum Ziel gesetzt, unabhängig von der Marktentwicklung positive Erträge für seine Anleger zu erwirtschaften und so ein langfristiges Kapitalwachstum sicherzustellen. Hierzu investiert er weltweit in alle Arten von Rentenpapieren, wobei Staatsanleihen genauso wie Unternehmensanleihen und High Yield-Anleihen erworben werden. Mit Blick auf die Länder- und Sektorenallokation sind die beiden FondsManager frei, die ein aktives Portfoliomanagement verfolgen. Unter Ratingaspekten machen Anleihen mit Investment-Grade-Status den Schwerpunkt aus; auf Hochzinsanleihen entfällt rund ein Drittel des FondsVermögens. Im Zuge der flexiblen Ausrichtung des Fonds können hohe Barbestände gehalten werden, zudem besteht die Möglichkeit, aktive Währungspositionen oder Short-Positionen mit Hilfe von Derivaten einzugehen. Prinzipiell ist das FondsManagerteam Causer/Read durch die gewählte Benchmark nicht eingeschränkt und kann im Rahmen einer aktiven Verwaltung dort investieren, wo es das größte Ertragspotenzial und die attraktivsten Anlagemöglichkeiten sieht. Im aktuellen FondsPortfolio liegt die modifizierte Duration der ausgewählten Anleihen bei 3,8 Jahren, die geschätzte laufende Bruttorendite beträgt 3,32 Prozent. In Anbetracht der jüngsten Marktvolatilität ist der Fonds aktuell recht defensiv positioniert und hält einen bedeutenden Kassenbestand. Nach Einschätzung der zwei Invesco-Anleihenexperten wird das Zinsrisiko an den Märkten derzeit schlecht vergütet, weshalb es innerhalb des Fonds im Vergleich zum Gesamtmarkt niedrig gehalten wird. Der Schwerpunkt des Engagements liegt derzeit neben Staatsanleihen auf Unternehmensanleihen aus dem Finanzsektor, insbesondere auf nachrangigen Bankanleihen. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?

 

FondsPortfolio. Unternehmensanleihen. Favorisiert.

Im Portfolio des Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund stellen Unternehmensanleihen aus dem High-Yield-Bereich mit 33,34 Prozent des FondsVermögens die größte Einzelposition innerhalb der Asset Allokation dar. Staatsanleihen mit Investment-Grade-Status machen 21,10 Prozent des FondsVolumens aus, Unternehmensanleihen hoher Bonität sind mit 19,43 Prozent im Portfolio gewichtet. Die defensive Positionierung des Total-Return-Fonds wird insbesondere an dem hohen Kassenbestand von 25,53 Prozent per Ende August offenbar. Komplettiert wird das FondsVermögen des Invesco-Produktes durch einen geringen Bestand von Anleihen ohne Rating (0,79 Prozent).

Unter den Top 10 Emittenten des Fonds liegt die Bundesrepublik Deutschland mit 8,5 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz. Britische Staatsanleihen sind mit 5,1 Prozent des FondsVolumens vertreten, von Spanien emittierte Schuldpapiere besitzen einen Anteil von 3,3 Prozent am FondsVermögen. Mit 3,1 Prozent Portfolioanteil liegen die USA auf Platz vier des Emittenten-Rankings, auf den weiteren Plätzen folgen Unternehmen unterschiedlicher Provenienz. Aus Großbritannien werden Zinspapiere von dem Supermarktbetreiber Tesco (2,5 Prozent), der Barclays Bank (1,9 Prozent) sowie von UK Financial Investments (1,7 Prozent) erworben. Aus Italien ist die UniCredit mit Anleihen in Höhe von 2,3 Prozent des FondsVolumens dabei, der US-Softwareriese Microsoft bringt es auf 1,7 Prozent. Die spanische Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) rundet mit weiteren 1,7 Prozent die Liste der zehn wichtigsten Emittenten ab und illustriert zugleich die Schwerpunktlegung des Fonds auf Zinspapiere aus dem Bankensektor.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Verhalten.

Der Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem REX Performance Index (Gesamt) als Benchmark gegenübergestellt. Mit dem deutschen Index für Staatsanleihen über das gesamte Laufzeitspektrum weist das Invesco-Produkt eine hinreichende Parallelität der Kursverläufe auf. Die Korrelation zwischen Fonds und Vergleichsindex liegt über drei Jahre bei 0,55, für ein Jahr geht sie auf 0,20 zurück. Damit ist die FondsEntwicklung kurzfristig stärker unabhängig als mittelfristig verlaufen, wie der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,30, über ein Jahr ist sie mit 0,04 nur noch schwach ausgeprägt. Hier zeigt sich in aller Deutlichkeit, wie das Invesco-FondsManagerduo in einer Phase stärkerer Marktvolatilität die Dependenz vom Gesamtmarkt verringert und so die Basis für eine unabhängige Kursentwicklung in schwächeren Börsenzeiten geschaffen hat. Die Spurabweichung des Invesco-Fonds fällt mit 2,88 Prozent über drei Jahre moderat aus und belegt, dass das Total-Return-Produkt eine nur geringe aktive Risikoneigung besitzt.

 

 

FondsRisiko. Schwankungen. Gering.

Der Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund kann mit vergleichsweise niedrigen Kursschwankungen aufwarten: Über drei Jahre weist der Fonds eine Volatilität von 3,43 Prozent auf, auf Sicht von einem Jahr legt die Schwankungsbreite leicht auf 3,52 Prozent zu. Noch geringer präsentiert sich die Volatilität des deutschen REX Performanceindex (Gesamt), den die SJB als Benchmark ausgewählt hat. Dieser verzeichnet auf Dreijahressicht eine Schwankungsneigung von 2,48 Prozent, die sich über zwölf Monate auf 2,16 Prozent ermäßigt. Auch wenn der Invesco-Fonds etwas stärker schwankt als der Gesamtmarkt für deutsche Staatsanleihen – in absoluten Zahlen ist seine Volatilität als sehr moderat einzustufen. Zudem rechtfertigen die im Portfolio enthaltenen Titel von außerhalb des Euroraums eine gewisse Abweichung.

Überzeugend aus FondsPerspektive fallen zudem die Ergebnisse der Beta-Analyse aus. Mit einem Wert von 0,78 über drei Jahre liegt die Risikokennzahl deutlich unter dem Marktniveau von 1,00. Über ein Jahr geht die Kennziffer, die die Heftigkeit der Wertschwankungen von Fonds und Index vergleicht, auf 0,36 zurück. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre ergibt, dass der Fonds im Risikovergleich fast durchweg besser als der Referenzindex abschneidet: Die Kennziffer lag in 24 der letzten 28 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,09 an. Lediglich in vier Zeitspannen erreichte das Beta mit 1,23 in der Spitze eine vergleichsweise ungünstigere Ausprägung. Mit Blick auf die Risikostruktur liegt der Total-Return-Fonds gegenüber der ausgewählten SJB-Benchmark eindeutig vorn - wie fallen die Renditezahlen des Invesco-Produktes aus?

 

FondsRendite. Alpha. Erzielt.

Per 5. Oktober 2015 hat der Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +10,47 Prozent in Euro erwirtschaften können. Dies entspricht einer Rendite von +3,37 Prozent p.a. – genau das, was man sich als Anleger für einen Absolute-Return-Fonds vorstellt. Das selbst gesteckte Ziel einer positiven absoluten Rendite wird bequem erreicht, zugleich wird die Wertentwicklung der von der SJB ausgewählten Benchmark noch übertroffen: Für drei Jahre kommt der REX Performanceindex (Gesamt) auf einen Wertzuwachs von +8,18 Prozent, was einem jährlichen Plus von +2,65 Prozent entspricht. Im Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung kann der Invesco-Fonds den Performancevorsprung gegenüber deutschen Staatsanleihen nicht verteidigen: Über ein Jahr hat das Investmentprodukt +0,18 Prozent in Euro an Wert gewonnen, der REX-Vergleichsindex bringt es mit +1,87 Prozent auf eine noch höhere Rendite. Da der längerfristig erzielte Performancevorsprung des Fonds stärker zu gewichten ist, liegt das Invesco-Produkt im Renditewettstreit insgesamt auf dem ersten Platz.

Die Mehrrendite des aktiv gemanagten Fonds gegenüber der passiven Benchmark wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,11 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl hauchdünn ins Minus und erreicht einen Wert von -0,04. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der globale Anleihenfonds von Invesco mit großer Regelmäßigkeit ein Performanceplus zum gewählten Vergleichsindex aufweisen konnte. In 28 von 29 Einjahresperioden verzeichnete der Fonds ein positives Alpha mit Werten bis 0,55 in der Spitze, nur ein einziges Mal fiel das Ergebnis mit -0,04 negativ aus. Die Alpha-Analyse bestätigt damit das positive Bild für den Total-Return-Fonds, der eine fast durchweg bessere Wertentwicklung mit einer moderaten Schwankungsneigung kombiniert. Die mit 0,24 auf Dreijahressicht im positiven Bereich liegende Information Ratio bestätigt abschließend, dass vom FondsManagement eingegangene Risiken und erzielte Renditen in einem guten Verhältnis zueinander stehen.

 

SJB Fazit. Invesco Global Total Return (EUR) Bond Fund.

DAX und Dow Jones sind längst in den Korrekturmodus gewechselt, die mehr als sechsjährige liquiditätsgetriebene Hausse am Aktienmarkt ist an ihrem Endpunkt angekommen. Wenn es mit internationalen Standardaktien nicht mehr zu verdienen gibt, ist der Zeitpunkt der Total-Return-Fonds gekommen. Im Gegensatz zu manch einem seiner Wettbewerber macht der Invesco-Fonds sein „Versprechen“ einer marktunabhängig erzielten, positiven Rendite auf Dauer wahr und sorgt so für Stabilität im FondsDepot. Ein ausgezeichnetes Investment für volatilere Börsenzeiten!

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

 

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 

 
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