Die Aktie des Kofferherstellers war nach einem kritischen Report abgestürzt – der größte Aktionär hat dennoch nachgekauft. Doch Fragen bleiben.
Der größte Aktionär unterstützt den Kofferhersteller Samsonite im Kampf gegen einen aggressiven Investor. Wie die Capital Group Cos. jetzt bekannt gab, hat sie nach dem dramatischen Kurssturz am vergangenen Freitag 13,3 Millionen Samsonite-Aktien nachgekauft. Damit erhöhte der Aktionär seinen Anteil an Samsonite auf 13,8 Prozent.
Für das Unternehmen ist das ein erstes positives Signal nach einer Woche schlechter Nachrichten. In der vergangenen Woche hatte der Short-Selling-Investor Blue Orca Capital mit einem kritischen Report die Aktie in Turbulenzen gestürzt.
Blue-Orca-Chef Soren Aandahl hatte Samsonite unter anderem vorgeworfen, Umsatz und Gewinn durch Bilanztricks aufgebläht zu haben. Außerdem hatte er die Reputation des Samsonite-Chefs Ramesh Tainwala in Frage gestellt und ihm vorgeworfen, intransparente Geschäfte mit Firmen getätigt zu haben, die von Familienmitgliedern von ihm kontrolliert werden.
Blue Orca hat auf sinkende Samsonite-Kurse spekuliert und in seinem Report geschrieben, ein Kurs von 17,59 HK-Dollar sei für die an der Hongkonger Börse notierte Aktie gerechtfertigt. Einen Teil seines Ziels hat der Short Seller nun schon erreicht: Der Kurs stürzte in der vergangenen Woche von 34,05 auf 26,80 HK-Dollar ab. Seit Montag dieser Woche ist der Samsonite-Kurs vom Handel ausgesetzt.
Das Unternehmen selbst hat auf die Attacke bisher weitgehend sprachlos reagiert. In einer knappen Meldung aus der vergangenen Woche hat es die Vorwürfe als „einseitig“ und „irreführend“ bezeichnet, ist aber nicht im Detail darauf eingegangen. Die Aussetzung des Handels am Montag hatte es damit begründet, dass eine wichtige Meldung bevorstünde. Diese ist aber bisher ausgeblieben.
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