Russland muss trotz Nord Stream 2 Gas durch die Ukraine schleusen

Dienstag, 20.03.2018 14:45 von Handelsblatt - Aufrufe: 381

Eigentlich wollte Russland mit der Ostseepipeline die Ukraine als Transitland für Gas umgehen. Doch daraus wird nichts, auch wenn Nord Stream 2 pünktlich fertig wird.

Seit Jahren streiten sich Kiew und Moskau um das Gas. Die derzeitigen Liefer- und Transitverträge wurden 2009 geschlossen; nach dem bisher schärfsten Konflikt der beiden Nachbarn um den Brennstoff, in dessen Verlauf Russland der Ukraine den Gashahn abdrehte, diese wiederum sich tagelang am Transitgas für Europa bediente.

Erfüllt wird allerdings auch dieser Vertrag von beiden Seiten nicht, weshalb das Schiedsgericht in Stockholm unlängst erst den ukrainischen Energieversorger Naftogas zu zwei Milliarden Dollar (Dollarkurs) Schadensersatz und später Gazprom gar zu 4,6 Milliarden Dollar Kompensation an die jeweilige Gegenseite verurteilte.

Da der russische Gasriese damit netto 2,6 Milliarden Dollar an Naftogas zahlen muss, reagierte Konzernchef Alexej Miller verschnupft: Das Urteil sei ungerecht, offenbar sollten die Probleme der ukrainischen Wirtschaft auf russische Kosten gelöst werden, klagte er.

Gazprom strich als Reaktion nicht nur die geplante und schon per Vorkasse bezahlte Wiederaufnahme der Gaslieferungen an die Ukraine, sondern leitete auch die Vertragskündigung in die Wege. Ein solcher Vertrag ergebe für Gazprom keinen Sinn, begründete Moskau den Schritt.

Die Kündigung hat eher symbolische Bedeutung. Die juristischen Formalitäten werden noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen und der Vertrag läuft ohnehin Ende 2019 aus. Gazprom wollte aber damit auch noch einmal verdeutlichen, dass eine Verlängerung des Gastransits nach Europa durch die Ukraine für die Russen nicht in Frage kommt. Umso ärgerlicher für Moskau, dass die geplante Umgehungsstrecke über die Ostsee, auch als Nord Stream 2 bekannt, nicht funktioniert – vorerst.

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