Ein Spieltisch in einem Casino (Symbolbild).
Donnerstag, 16.02.2017 14:31 von | Aufrufe: 216

ROUNDUP: Lottogesellschaften fordern effektiveren Kampf gegen Online-Casinos

Ein Spieltisch in einem Casino (Symbolbild). © vadimguzhva / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

HAMBURG (dpa-AFX) - Illegale Online-Casinos und Poker-Angebote im Internet sollten nach Ansicht der deutschen Lottogesellschaften effektiver bekämpft werden. "Sie gehören zu den gefährlichsten Glückspielen", erklärten Michael Heinrich und Torsten Meinberg, die Geschäftsführer von Lotto Hamburg, im Namen der 16 Regionalgesellschaften am Donnerstag in der Hansestadt.

"Online-Casinospiele bergen eine hohe Suchtgefahr und gefährden die wirtschaftliche Existenz der Spieler", sagte Heinrich. Deshalb sei eine zentrale Aufsichtsbehörde erforderlich, die alle erlaubten Glücksspiele überwacht und illegale Angebote bekämpft. Bislang sei diese Aufgabe den 16 Bundesländern überlassen, die dafür oft nicht über die notwendigen Ressourcen verfügten.

Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag verständigt, der Mitte März unterzeichnet und anschließend zur Verabschiedung in die Landesparlamente eingebracht werden soll. Offen sind noch mehrere Prüfaufträge, die unter anderem die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels betreffen. So soll unter anderem untersucht werden, ob eine neue öffentlich-rechtliche Anstalt den Vollzug der Gesetze in diesem Bereich stärken könnte.

"Wir wollen keine Zocker-Republik", sagte Heinrich. Rund 24 Millionen Spieler in Deutschland geben Lottoscheine ab oder nutzen andere Spielangebote der staatlichen Lottogesellschaften. Sie setzen aber nur 311 Euro pro Jahr ein, bei einem Verlustrisiko von rund 50 Prozent. Für sie ändert sich durch den neuen Staatsvertrag nichts.

Ganz anders sieht es beim Spiel an Geldautomaten aus, das rund 1,2 Millionen Kunden hat. Sie setzen im Durchschnitt 29 322 Euro pro Jahr ein, bei einem Verlustrisiko von 30 Prozent. Auch die Automatenbranche wird durch neue Regelungen von Bund und Ländern beschnitten, indem Mindestabstände zwischen Spielhallen festgelegt werden. Sie werden dazu führen, dass etliche Spielhallen schließen müssen und Standorte verloren gehen.

Online ins Casino gehen nach Angaben der Lottogesellschaften mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland, die im Laufe des Jahres mehr als 44 200 Euro einsetzen und davon im Durchschnitt zehn Prozent verlieren. Die Gesamteinsätze belaufen sich auf 23,3 Milliarden Euro, gegenüber 7,4 Milliarden Euro der Lottospieler. Rund die Hälfte der Spieler sei süchtig. Die Spiele sind in Deutschland verboten, doch die Anbieter kämen aus dem Ausland und seien nur schwer zu belangen. Online-Glücksspiel sei auch anfällig für Manipulation und werde vom organisierten Verbrechen zur Geldwäsche genutzt./egi/DP/fbr


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