ESSEN (dpa-AFX) - Die RWE
An der Börse sackte die Innogy-Aktie bis zum Nachmittag massiv um mehr als zehn Prozent ab. Auch der Mutterkonzern RWE, der 77 Prozent der Innogy-Anteile hält und stark von den Dividendeneinnahmen der großen Tochter abhängig ist, geriet unter Druck. Eine RWE-Sprecherin betonte, dass das Unternehmen an seinen Gewinnerwartungen festhalte. Der Innogy-Mutterkonzern sehe keine Auswirkungen auf die Dividendeneinnahmen.
Innogy hatte seit längerer Zeit massive EDV-Probleme auf dem britischen Markt und in der Folge erhebliche Kundenverluste. Ein 2016 gestartetes Kostensenkungsprogramm in Großbritannien reiche nicht aus, um die Einbußen auszugleichen, teilte das Unternehmen mit. Kunden könnten dort vielfach nur dadurch gehalten werden, dass man ihnen Tarifwechsel mit günstigeren Konditionen biete. Im November hatte Innogy angekündigt, die Mehrheit an seinem britischen Vertriebsgeschäft an den britischen Versorger SSE abzugeben.
Für 2017 werde das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Konzerns voraussichtlich nur rund 4,3 statt 4,4 Milliarden Euro betragen, kündigte Innogy in einer Gewinnwarnung an. Das für die Dividendenberechnung ausschlaggebende bereinigte Nettoergebnis von Innogy werde 2017 wie geplant bei mehr als 1,2 Milliarden Euro liegen. 2018 sei aber mit einem leichten Rückgang auf gut 1,1 Milliarde Euro zu rechnen.
Hintergrund sind hier laut Innogy aber erhebliche höhere Investitionen in Zukunftsfelder wie Elektromobilität, Breitbandnetze und die Digitalisierung des eigenen Unternehmens. "Auch wenn das kurzfristig unser Ergebnis belastet, bin ich überzeugt: Das ist die richtige Strategie", sagte Innogy-Chef Peter Terium. Die Investitionen sollen 2018 um mehr als ein Viertel auf drei Milliarden Euro steigen.
Für die Dividende hält der Konzern an 70 bis 80 Prozent des bereinigten Überschusses fest. Innogy beschäftigt etwa 42 000 Menschen.
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