Eine Salzmine. (Symbolfoto)
Freitag, 02.09.2016 13:48 von | Aufrufe: 941

ROUNDUP: Bergleute bilden Menschenkette gegen Jobverlust im Kalirevier

Eine Salzmine. (Symbolfoto) © Roman Novitskii / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

PHILIPPSTHAL (dpa-AFX) - Bergleute des Düngemittelkonzerns K+Shaben wegen der Entsorgungsengpässe für Abwasser aus der Kali-Produktion Angst um ihre Arbeitsplätze. Mit einer Menschenkette am 8. September im hessisch-thüringischen Kalirevier wollen sie auf ihre Sorgen aufmerksam machen und Genehmigungen fordern, damit die Produktion nicht weiter gedrosselt werden müsse, sagte Betriebsratschef Harald Döll am Freitag im hessischen Philippsthal. "Es geht um 4400 Arbeitsplätze im Werk Werra...Wir wollen ein Zeichen setzen."

Zur Menschenkette auf rund 13 Kilometern von Unterbreizbach über Philippsthal nach Heringen würden bis zu 10 000 Bergleute auch anderer deutscher Standorte, Familienangehörige, Beschäftigte von Zulieferern und Menschen der Region erwartet. Unterstützt werde die Aktion von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Die Umweltgefährdung durch den Kali-Abbau beschäftigt seit Jahren die Landespolitik in Hessen und Thüringen.

Der Entsorgungsengpass für salzhaltige Produktionsabwässer hat nach Angaben von Döll in diesem Jahr bereits für jeweils 50 Tage Kurzarbeit in den Werken Unterbreizbach in Thüringen und Hattorf in Hessen gesorgt. Davon seien insgesamt mehr als 1000 Beschäftigte betroffen.

Hintergrund ist, dass K+S derzeit nur eine Übergangserlaubnis der hessischen Behörden hat, um Salzabwasser begrenzt und bis Jahresende in tiefe Gesteinsschichten zu versenken. Der zweite Entsorgungsweg über die Werra ist ebenfalls begrenzt und hängt vom Wasserstand des Flusses ab. Der Betriebsrat befürchte, dass das Kontingent zur Versenkung von Salzabwasser möglicherweise bereits Ende September aufgebraucht sein könnte. Die Verunsicherung der Belegschaft wachse. "Wir hoffen, dass die Behörden ihren Ermessensspielraum ausschöpfen, um uns zu helfen", sagte Döll.

Thüringen hatte, um die Kurzarbeit in Unterbreizbach zu beenden, Mitte August die Genehmigung erteilt, vorübergehend bis zu 200 000 Kubikmeter Lauge in das stillgelegte Grubenfeld Springen einzuleiten. Zu einem späteren Zeitpunkt muss sie aber wieder abgepumpt werden. "Wir sind dankbar dafür. Thüringen hat sich um das Problem gekümmert", so der Betriebsrat. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat einen Kali-Gipfel angekündigt. Er werde derzeit vorbereitet und solle im Spätherbst stattfinden, sagte Regierungssprecher Günter Kolodziej auf Anfrage in Erfurt.

Nach Einschätzung von Döll braucht K+S trotz Investitionen in Anlagen zur Laugenverringerung noch bis 2021 die Möglichkeit, Abwasser zu versenken. Als Alternative in der Zukunft ist unter anderem eine Pipeline zur Nordsee im Gespräch./ro/DP/fbr


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