Eine Apothekerin (Symbolfoto).
Dienstag, 15.11.2016 11:48 von | Aufrufe: 723

ROUNDUP 2: Merck hebt nach starkem Quartal erneut die Prognose an

Eine Apothekerin (Symbolfoto). ©

(neu: mehr Details aus der Telefonkonferenz, Aktienkurs)

DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA (Merck KGaA Aktie) hebt nach einem starken dritten Quartal zum zweiten Mal in diesem Jahr den Ausblick an. Die Laborsparte wuchs kräftig, vor allem durch die Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich. Zusätzlich entwickelte sich die Medikamentensparte besser als erwartet. Dabei stiegen aber nicht die Arzneimittel-Umsätze, sondern es konnten unter anderem Rückstellungen aufgelöst werden, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte.

Erst im August hatte Merck-Chef Stefan Oschmann die Prognose für das Gesamtjahr angehoben, nun legen die Darmstädter beim operativen Ergebnis erneut eine Schippe drauf. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) soll nun bis zum Jahresende bei 4,45 bis 4,6 Milliarden Euro liegen, nachdem es bisher 4,25 bis 4,4 Milliarden Euro sein sollten - das wäre ein Plus von bis zu 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

RÜCKSTELLUNGEN IN PHARMASPARTE AUFGELÖST

Die optimistischere Einschätzung beruht auf der Entwicklung in der Pharmasparte. Merck konnte Rückstellungen in Höhe von rund 40 Millionen Euro auflösen. Sie betrafen vorwiegend die Forschung für das Krebsmedikament Evofosfamide, die im vergangenen Jahr eingestellt wurde. Außerdem zahlte sich dem Unternehmen zufolge ein gutes Kostenmanagement im Bereich Forschung & Entwicklung aus.

Der bereinigte Gewinn je Aktie soll bei 6,15 bis 6,40 Euro liegen (bisher geplant: 5,85 bis 6,10 Euro). Das wäre ein Plus von bis zu 31 Prozent. Die Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr ließ Merck indes unverändert - die Erlöse sollen auf 14,9 bis 15,1 Milliarden Euro steigen. Dies wäre ein Plus von bis zu 17,5 Prozent.

ANALYSTEN ZUFRIEDEN

Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 19,3 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn verbesserte sich um 24,3 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Merck 457 Millionen Euro, das war ein gutes Viertel mehr als vor einem Jahr. Die Aktie stieg in einem weitgehend unbewegten Marktumfeld am Dienstagvormittag um ein gutes Prozent. Analysten zeigten sich zufrieden mit dem Zahlenwerk.

In der Pharmasparte verzeichnete Merck dank Lieferengpässen eines Wettbewerbers Zuwächse bei seinem Fruchtbarkeits-Medikament Gonal-f. Bei seinen einstigen Verkaufsschlagern, dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif und dem Krebsmedikament Erbitux gab es wegen der Konkurrenz mit anderen Mitteln Umsatzrückgänge. Für den größten Hoffnungsträger, den Medikamentenkandidat Avelumab, rechnet Oschmann damit, dass neben der Europäischen Arzneimittelagentur EMA auch die US-Gesundheitsbehörde FDA den Zulassungsantrag noch in diesem Jahr akzeptieren wird. Avelumab ist ein immunonkologisches Medikament, bei der ersten angestrebten Zulassung geht es um einen aggressiven Hautkrebstyp.


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MERCK WILL BEI OLED VORNE MITSPIELEN

Das Laborgeschäft profitierte weiter von zusätzlichem Geschäft durch die Übernahme von Sigma-Aldrich im vergangenen Jahr, die hohe Nachfrage der Biotechindustrie sorgte aber auch für ein Wachstum aus eigener Kraft. Die Sparte Spezialchemie, in der das Flüssigkristallgeschäft beheimatet ist, hat weiterhin mit hohen Lagerbeständen bei den Display-Kunden zu kämpfen. Oschmann geht davon aus, dass sich die Überkapazitäten langsam abbauen. Bei der Beleuchtungstechnologie OLED mit organischen Leuchtdioden, die die Smartphonehersteller zunehmend einsetzen wollen, will Merck als Lieferant ganz vorne mitspielen.

Zur Wahl des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sagte der Merck-Chef, er gehe davon aus, dass die USA auch weiterhin ein wichtiger Handelspartner bleiben. Es sei schwierig vorauszusagen, wie das künftige Pharmaumfeld unter Trump aussehen werde. Etwa 10 000 Mitarbeiter beschäftigen die Darmstädter in den USA, unter anderem wird dort viel geforscht./nmu/she/jha/

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