(Neu: Aussagen aus der Pressekonferenz, Analysten, Aktienkurs und Details)
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Bayer (Bayer Aktie)
Insgesamt summierten sich die Sonderlasten 2016 inklusive Umbau- und Integrationskosten und Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Verhütungsmittel Essure auf fast 1,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb so ein Gewinn von 4,53 Milliarde Euro übrig - 10,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten hier noch etwas mehr erwartet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten legte um 10,2 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich dank kräftiger Zuwächse bei neueren Medikamenten um 1,5 Prozent auf 46,77 Milliarden Euro. Den Aktionären winkt laut Angaben vom Vortag eine um 20 Cent auf 2,70 Euro je Aktie erhöhte Dividende.
PHARMAGESCHÄFT BLEIBT ENTSCHEIDENDER TREIBER
Am Finanzmarkt konnte Bayer nicht punkten. Die Aktien des Dax-Konzerns standen gegen Mittag mit Abschlägen von fast 3 Prozent deutlich unter Druck. Sie hatten sich aber zuletzt stark erholt und seit dem Zwischentief Anfang Dezember rund ein Viertel gewonnen. Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen eher positiv überrascht von den Kennzahlen. Nur unter dem Strich hatten sie höhere Werte erwartet. Aus Sicht von Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff und Baader Bank-Experte Markus Mayer liegt der Ausblick im Rahmen der Erwartungen.
2017 dürfte der Umsatz inklusive der im Herbst 2015 an die Börse gebrachten Kunststofftochter Covestro (Covestro Aktie) auf mehr als 49 Milliarden Euro klettern, erwartet Baumann. Das entspreche einem um Währungseinflüsse und Zu- und Verkäufe bereinigten Wachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der operative Gewinn (Ebitda vor Sonderposten) dürfte ebenfalls zulegen. Hier peilt Baumann eine Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Das bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte genauso stark wachsen. Ohne Covestro wären die erwarteten Wachstumsraten etwas höher.
2016 legte das Pharmageschäft erneut stark zu. Der Blutverdünner Xarelto, das Augenmittel Eylea, die Krebsmittel Xofigo und Stivarga sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas sorgten für reichlich Schwung. Ihr Umsatz schnellte auf 5,4 (Vorjahr: 4,2) Milliarden Euro in die Höhe. Für 2017 peilt Bayer mehr als 6 Milliarden an. Im vergangenen September hatte Baumann die Ziele für die Spitzenumsätze mit diesen fünf neueren Mitteln auf über 10 Milliarden Euro angehoben. Das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln stagnierte 2016.
AGRARCHEMIE-GESCHÄFT WEITER SCHWIERIG
Trotz eines schwierigen Marktumfelds hielt sich der Rückgang im Agrochemiegeschäft im vergangenen Jahr in Grenzen. Das Marktumfeld für Pflanzenschutzmittel insbesondere in Lateinamerika sei weiter schwach. Niedrige Preise für Agrargüter und die Wirtschaftskrise in Lateinamerika belasten bereits seit einiger Zeit. Der Gesamtmarkt habe sich insgesamt stabilisiert. Im Laufe des Jahres dürfte der Gesamtmarkt wieder anfangen zu wachsen, erwartet Bayer.
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Die im Herbst 2015 an die Börse gebrachte Kunststoff-Tochter Covestro hat laut Angaben vom Montag bei einem leichten Umsatzrückgang den Gewinn unterdessen mehr als verdoppelt. Derzeit hält Bayer noch rund 64 Prozent an Covestro. Mit dem Börsengang hatte sich Bayer zu einem reinen Anbieter von Produkten rund um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze gemacht.
MONSANTO-ÜBERNAHME KOMMT GUT VORAN
Mit der geplanten Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto
"Natürlich ist eine Übernahme dieser Größenordnung kein Sprint, sondern eher ein Marathon", sagte Baumann. Ein großer Teil der Wegstrecke sei aber zurückgelegt. Ein Abschluss werde unverändert Ende 2017 erwartet. "Uns ist bewusst, dass es gewisse Überschneidungen gibt", räumte Baumann ein. Man werde mit den Behörden zusammenarbeiten, um angemessene Lösungen zu finden.
FINANZIERUNG VON MEGA-DEAL
Bei der Finanzierung setzte Baumann zuletzt auf Tempo: Bei den Banken steht seit längerem ein Kredit in Höhe von rund 57 Milliarden Dollar. Mit einer Pflichtwandelanleihe im Volumen von vier Milliarden Euro startete der Konzern zuletzt die langfristige Refinanzierung. Insgesamt will Bayer rund 19 Milliarden Dollar (Dollarkurs) auch über eine Kapitalerhöhung mit Eigenkapital stemmen.
Der Mega-Deal würde den Dax
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