Original-Research: SYGNIS AG (von GBC AG):

Montag, 06.03.2017 15:32 von Equitystory - Aufrufe: 336


Original-Research: SYGNIS AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu SYGNIS AG

Unternehmen: SYGNIS AG
ISIN: DE000A1RFM03

Anlass der Studie: GBC Managementinterview
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Cosmin Filker

Das vergangene Geschäftsjahr war bei der SYGNIS AG von den Übernahmen des
Proteomik-Spezialisten Expedeon Holdings Ltd. und zuletzt des
Elektrophorese-Ausrüsters C.B.S. Scientific geprägt. Darüber hinaus hat die
Gesellschaft eine Reihe von neuen vielversprechenden Produkten in den Markt
eingeführt. Wir haben mit den SYGNIS-Vorständen Pilar de la Huerta und Dr.
Heikki Lanckriet über die Potenziale der beiden Übernahmen sowie der
Produktpipeline gesprochen.
GBC AG: Im Juli 2016 hatte die SYGNIS AG die Akquisition der Expedeon
Holdings Ltd. bekannt gegeben. Zum Erwerbszeitpunkt standen neben der
Ausweitung der Produktpalette um den Bereich Proteomik insbesondere
mögliche Synergieeffekte sowie die Nutzung der Expedeon-Vertriebskanäle im
Vordergrund. Haben sich die Erwartungen hinsichtlich der Expedeon-
Integration erfüllt?

Pilar de la Huerta: Unsere Erwartungen wurden voll erfüllt. Die Integration
von Expedeon wurde bis November 2016 vollständig abgeschlossen, was eine
große Herausforderung war. Wir haben den Vertriebsmitarbeitern der Expedeon
unsere Technologie nähergebracht, unsere gesamte Produktion nach Cambridge
verlagert sowie die gesamten Verwaltungsprozesse integriert und optimiert.
Bis Ende 2016 wurden diese Maßnahmen abgeschlossen, was sofort
Synergieeffekte nach sich ziehen dürfte, mit einer Einsparung der nun
kombinierten Unternehmensstruktur von jährlich mehr als eine halbe Million
Euro. Diese Effekte werden erstmals während des laufenden Geschäftsjahres
2017 sichtbar werden, wohingegen in 2016 noch außerordentliche Aufwendungen
im Zusammenhang mit dem Integrationsprozess angefallen sind. Auch
hinsichtlich der Umsatzsituation werden sich positive Effekte einstellen.
Der Expedeon-Vertrieb hat mittlerweile ein gutes Verständnis für unsere
Technologie entwickelt. Die steigenden Umsätze zum Jahresende 2016 sowie in
den ersten Monaten 2017, welche im Rahmen unserer Erwartungen ausgefallen
sind, belegen dies.

GBC AG: Ende 2016 wurde die in San Diego ansässige C.B.S. Scientific
erworben und damit die Produktpalette um den Bereich Elektrophorese
erweitert. Wie steht dieser neue Bereich in Beziehung zu den von der SYGNIS
AG abgedeckten Geschäftsfeldern Genomik und Proteomik?

Dr. Heikki Lanckriet: CBS hat einen sehr starken Track Record im Bereich
der Elektrophorese, einer Technologie zum Trennen von Biomolekülen, wie
etwa DNA und Proteine, durch die Verwendung eines elektrischen Feldes.
Tatsächlich wird Elektrophorese für die DNA-Sequenzierung sowie für die
Erkennung von DNA-Mutationen verwendet. Wir haben ja bereits durch den
Erwerb der Expedeon eine Expertise in diesem Bereich aufgebaut, wobei die
SYGNIS-Produkte hochmargige Verbrauchsgüter für proteinbasierte Anwendungen
sind. Die Produkte der CBS decken hingegen sowohl den DNA- als auch den
Proteinbereich ab. Damit wird das synergetische Potenzial der CBS-
Produktpalette ersichtlich, die sehr gut in die von uns anvisierte größere
Abdeckung des Workflows in diesem Bereich hineinpasst.

GBC AG: Welche Synergieeffekte sind aus dieser Akquisition zu erwarten?

Dr. Heikki Lanckriet: Wie beschrieben ergeben sich auf Produktebene klare
Synergiepotenziale aus dem Erwerb der CBS. Zusätzlich dazu gibt es aber
auch auf Vertriebsebene die Möglichkeit Synergien zu heben. CBS verfügt
dabei über enge Partnerschaften mit wichtigen internationalen
Vertriebspartnern wie etwa VWR und Fisher Scientific. Wir sind bereits in
Gesprächen, um auch unsere bisherige Produktpalette über diese
Vertriebskanäle zu verkaufen, was einen entsprechend positiven Effekt auf
unsere Umsätze aber auch auf die Markenwahrnehmung haben dürfte. Zusätzlich
sollen auch die Vertriebskanäle der SYGNIS für die CBS-Produkte verwendet
werden. Darüber hinaus ergeben sich alleine aus der Zusammenführung der
SYGNIS-Standorte in San Diego (USA) mit dem CBS-Standort in San Diego
signifikante Einsparpotenziale. Dieser Prozess sollte bis zum Ende des
zweiten Quartals 2017 abgeschlossen sein und damit ist mit den ersten
Einspareffekten ab dem dritten Quartal 2017 zu rechnen.

GBC AG: Die C.B.S. Scientific ist bereits profitabel. Was bedeutet diese
Akquisition für die operative Entwicklung der SYGNIS AG?

Dr. Heikki Lanckriet: Unser Ziel, den operativen Break-Even bis zum Ende
2017 zu erreichen, bleibt bestehen. Während CBS bereits profitabel ist,
werden die Integrationskosten einen Einfluss auf die Ertragssituation des
ersten Halbjahres 2017 haben. Ich muss an dieser Stelle nochmals die
Wichtigkeit der Investitionen in Vertrieb und Marketing herausstellen.
Unsere TruePrime DNA-Amplifikations-Technologie ist wirklich eine tolle
Technologie. Um aber weit verbreitet zu werden, benötigt jedes neue,
innovative Produkt, eine hochqualifizierte Vertriebs- und
Marketinginfrastruktur. Mit den erwarteten Cashflows der CBS werden wir
unsere operative Entwicklung sowie auch die Potenziale unserer
Weltklasseprodukte vorantreiben. Wir erwarten, dass der Erwerb der CBS
einen positiven Beitrag zum Erreichen des Break-Even im zweiten Halbjahr
2017 leisten wird.

GBC AG: Ebenfalls Ende 2016 erfolgte die Markteinführung des TruePrimeTM
Liquid Biopsy Kit, womit nun auch der Flüssigbiopsie-Markt adressiert wird.
Wie sieht die Konkurrenzsituation hier aus und welche Marktpotenziale
liegen in diesem Teilsegment des Diagnostikmarktes vor?

Dr. Heikki Lanckriet: Der Markt für Liquid Biopsy ist ein stark wachsender
Bereich, der bereits von vielen großen Teilnehmern adressiert wird, die
Teil dieses potenziell lukrativen Marktes werden wollen. Der Illumina-Spin-
out Grail plant beispielsweise eine Milliarde Dollar für die Entwicklung
einer Krebsfrüherkennung auf Basis der Liquid Biopsy-Technologie zu
investieren. Meiner Ansicht nach wird der klinische Diagnostikbereich, hier
insbesondere die Krebsdiagnose und -Überwachung, künftig auf den immer
stärker etablierten Liquid Biopsy-Technologien basieren. Die
Marktpotenziale für eine vollständig neuartige Liquid Biopsy-Technologie
sind enorm. Wir glauben, dass die SYGNIS TruePrime LB eine solche
Technologie ist. Frühdiagnostik ist besonders bei der Krebserkennung
wichtig. Technologien, die kleinste DNA-Mengen so amplifizieren, dass diese
für die Analyse und Diagnose geeignet sind, dürften zukünftig den
Goldstandard darstellen. Die SYGNIS-Technologie zeichnet sich mit einer
hohen Sensitivität und Genauigkeit hier besonders aus. Daher sind wir
überzeugt, dass wir gut positioniert sind, um erfolgreich im Markt für
Liquid Biopsy zu werden.

GBC AG: Kürzlich wurde die Einführung von TrueHelix, einer neuen
Bioinformatik-Serviceplattform bekannt gegeben, wodurch die SYGNIS-Kunden
ihre Proben auf mögliche Kontaminationen überprüfen können. Wie
funktioniert TrueHelix und welche zusätzlichen Potenziale ergeben sich aus
dem Einstieg in den NGS-Anwendermarkt?

Dr. Heikki Lanckriet: TrueHelix ist unsere Bioinformatik-Plattform, mit der
wir planen eine Vielzahl von Tools und Auswertungen anzubieten, die unsere
Kunden bei der Analyse der Sequenzierung unterstützen. Nicht nur die
Amplifikation und die Sequenzierung der DNA sind komplex, auch die
Datenanalyse von NGS-Sequenzierungen ist ein herausfordernder Prozess.
Unser erstes Produkt, TruePure, ermöglicht es unseren Kunden nach den
Ursachen möglicher Kontaminationen in ihren Proben zu suchen. Sobald ein
Kunde seine Sequenzierung auf unsere Server in Deutschland hochgeladen hat,
suchen unsere Algorithmen nach Kontaminationen und senden diese Ergebnisse
über Email zurück. Es handelt sich dabei um einen voll automatisierten
Prozess, der rund um die Uhr angeboten wird. Mit unserer Bioinformatik-
Plattform verfolgen wir das Ziel, zusätzliche Sichtbarkeit und
Markenbekanntheit für SYGNIS und für die TruePrime-Produktfamilie zu
generieren, wobei wir gleichzeitig unsere Kunden in den finalen Schritten
der NGS unterstützen. Darüber hinaus geht dies mit unserer Strategie
einher, einen Mehrwert bei allen wichtigen Schritten des NGS-Prozesses
anzubieten.

GBC AG: Im Quartalsabschluss zum 30.09.2016 hatten Sie das Erreichen des
Break-Even auf Quartalsebene Ende 2017 in Aussicht gestellt. Ist dieses
Ziel weiterhin aktuell?

Pilar de la Huerta: Ja, wir planen weiterhin den Break-Even im vierten
Quartal 2017 zu erreichen. Zu einem gewissen Grad müssen wir einen guten
Mittelweg zwischen dem Erreichen des Break-Even und unseren Ambitionen zur
Fortsetzung des zweistelligen Umsatzwachstums verfolgen. Jedoch sind wir
der Auffassung, dass der Break-Even auf Basis des aktuellen Business Plans
zu erreichen ist und wir rechnen mit einer Steigerung der Rentabilität im
kommenden Geschäftsjahr 2018.

GBC AG: Frau Pilar de la Huerta, Herr Dr. Heikki Lanckriet, ich danke Ihnen
für dieses Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/14815.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,5b,6a,7,10,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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