Original-Research: MS Industrie AG (von GBC AG):

Donnerstag, 22.02.2018 11:31 von Equitystory - Aufrufe: 125


Original-Research: MS Industrie AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu MS Industrie AG

Unternehmen: MS Industrie AG
ISIN: DE0005855183

Anlass der Studie: GBC Vorstandsinterview - MS Industrie AG
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Cosmin Filker

Die MS Industrie AG deckt als Industriegruppe die Geschäftsbereiche
Powertrain sowie Ultraschalltechnik ab. Dabei agiert die Gesellschaft
insbesondere als Zulieferer kompletter Ventiltriebsysteme für schwere
Dieselmotoren für beispielsweise Daimler, MAN oder MTU und profitierte hier
im vergangenen Geschäftsjahr (Basis: 9-Monatszahlen) von einer positiven
Nachfrageentwicklung nach Nutzfahrzeugen. Der GBC-Analyst Cosmin Filker hat
mit dem Unternehmensvorstand Dr. Andreas Aufschnaiter über die
Geschäftsentwicklung sowie über die künftigen Potenziale der MS Industrie
AG gesprochen.
 
GBC AG: Herr Dr. Aufschnaiter, mit Veröffentlichung der 9-Monatszahlen 2017
wurde die zuvor aufgezeigte Aufwärtstendenz bei den LKW-Zulassungszahlen
nochmals bestätigt, was sich entsprechend positiv auf die Umsatzentwicklung
der MS Industrie AG ausgewirkt hatte. Wie schätzen Sie das aktuelle
Marktumfeld in den für die MS Industrie AG wichtigsten Absatzregionen USA
und in Europa ein?
 
Dr. Aufschnaiter: Die uns aktuell vorliegenden Indikatoren, wie
Auftragseingang und Auftragsbestand über die nächsten 6 Monate, bestätigen
einen stabilen positiven Trend, sowohl für den NAFTA-Raum als auch für
Europa. Einige Marktteilnehmer in den USA rechnen mit einem Anhalten dieses
Trends bis in das Jahr 2019 hinein. Das bedeutet für uns im Bereich
Powertrain eine gute bis sehr gute Auslastung aller Standorte im laufenden
Jahr 2018.
 
GBC AG: Die Erholung der Nachfrage ist in den USA nach dem
zwischenzeitlichen Einbruch also voll am Laufen. Welche Rolle könnte hier
die protektionistische Politik der Trump-Regierung für die künftige
Nachfrage spielen und in welcher Weise wäre die MS Industrie AG davon
betroffen?
 
Dr. Aufschnaiter: Grundsätzlich sind wir mit unserem Standort Webberville
(nahe Detroit) mit über 200 Mitarbeitern ein wichtiger lokaler Arbeitgeber
und operieren auf der Beschaffungsseite hauptsächlich im Dollarraum. Dies
bedeutet für uns gleichzeitig eine natürliche Abfederung möglicher
Währungsrisiken. Darüber hinaus exportieren wir im Bereich Ultraschall
Sondermaschinen aus den USA z.B. auch nach Mexiko oder Kanada, je nachdem
wo unsere Kunden ihre PKW-Fertigungsstandorte betreiben. Insgesamt fühlen
wir uns - auch bei zunehmend protektionistischen Tendenzen - gut
aufgestellt.
 
GBC AG: In den vergangenen Geschäftsjahren hat die MS Industrie AG, unter
anderem mit dem Umzug an den neuen Produktionsstandort in Trossingen, ein
umfangreiches Investitionsprogramm abgeschlossen. Welche weiteren
Investitionen stehen kurz- bis mittelfristig an?
 
Dr. Aufschnaiter: Die größten Infrastruktur- und Kapazitätsmaßnahmen in
unserer Gruppe sind in der Tat abgeschlossen. Der neue Standort Trossingen
ist dabei das sichtbarste Element. Abgesehen von natürlichen
Ersatzinvestitionen konzentrieren wir uns auf Automatisierungsprojekte für
bestehende Powertrain-Artikel und - bei Neuaufträgen - kundenbezogene
Erweiterungsinvestitionen. Im Bereich der Ultraschalltechnik liegt der
Fokus auf F&E in weiteren Anwendungsfeldern und die stetige
Weiterentwicklung der neuen Serienmaschinen. Einen Erweiterungsbedarf an
Produktionsflächen sehen wir aktuell nicht, haben uns jedoch z.B. in
Trossingen und in Zittau mögliche Ausbauflächen bereits gesichert.
 
GBC AG: Auf Ergebnisebene hatten Sie zuletzt eine besonders positive
Entwicklung präsentieren können. Auf 9-Monatsbasis kletterte dabei die
EBITDA-Marge im Vorjahresvergleich von 8,2 % auf 9,1 %. Begründet wird dies
mit einem höheren Anteil margenstarker Umsätze. Um was für Umsätze handelt
es sich hierbei und wie schätzen Sie die weitere Margenentwicklung ein?
 
Dr. Aufschnaiter: Im zweiten Halbjahr 2017 haben die Umsätze des Bereichs
Ultraschalltechnik spürbar zugenommen, insbesondere durch verstärkte
Auslieferung von Sondermaschinen für die weltweite PKW-Industrie. Der
Anteil der Ultraschall Serienmaschinen fiel aus Konzernsicht nicht so stark
ins Gewicht und brachte durch den forcierten Aufbau des Vertriebs noch
keinen Ergebnisbeitrag. Schließlich ist zu erwähnen, dass wir seit ca.
Mitte April 2017 wieder eine gute und wenig volatile Auslastung im Bereich
der Serienfertigung Powertrain zu verzeichnen hatten, was ebenfalls im
Ergebnis hilfreich war.
 
GBC AG: Der deutlich kleinere Ultraschallbereich hat in den letzten Jahren
hohe Wachstumsraten verzeichnet. Nicht zuletzt wird hier die Einführung der
Serienmaschinen als Wachstumstreiber genannt. Können Sie die weitere
Entwicklung dieses Geschäftsbereiches näher skizzieren?
 
Dr. Aufschnaiter: Insgesamt peilen wir mittelfristig, also auf Sicht von
etwa 5 Jahren, ein Geschäftsvolumen im Bereich der Ultraschalltechnik von
rund 100 Mio. Euro an. Dabei sollen die neuen Serienmaschinen einen
wichtigen Baustein des Wachstums darstellen, zumal bei zunehmender Basis an
verkauften Maschinen regelmäßige Werkzeug- und Ersatzteilaufträge zu
erwarten sind. Aber auch der heute größte Bereich der Sondermaschinen
erlebt weltweit starke Impulse, wenn man alleine die seitens der OEMs
angekündigte Modellvielfalt bei 'e-Autos' betrachtet. Ergänzend sind wir
auf der Entwicklungsseite massiv daran, völlig neue Anwendungsgebiete zu
erschließen und die dafür notwendigen Produkte zu entwickeln. Dies soll zu
einer weiteren Diversifizierung der Kundenbasis führen.
 
GBC AG: Ist anorganisches Wachstum zur möglichen horizontalen oder
vertikalen Ausweitung der Wertschöpfung ein Szenario für die MS Industrie
AG?
 
Dr. Aufschnaiter: Grundsätzlich ja, aber es ist - sowohl im Bereich
Powertrain, als auch im Bereich Ultraschall - nicht so einfach, geeignete
bzw. komplementäre Partner zu finden, wo sich die wichtigsten Kriterien
vereinen lassen, z.B. Größe, Produktsortiment, internationale Präsenz,
Wertvorstellungen und Unternehmenskultur. Unser wesentliches Augenmerk
konzentriert sich, wie seit 2009 bewiesen, auf das organische Wachstum.
 
GBC AG: Herr Dr. Aufschnaiter, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/16121.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,5b,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: 
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.------------------- Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. 
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