Die Market-Map auf ARIVA.DE zeigt: Nur wenige Aktien im DAX lagen heute bis zum frühen Nachmittag im Minus.
Montag, 05.12.2016 15:21 von | Aufrufe: 1946

Nach Italien-Referendum und Österreich-Wahl: DAX legt bis zum Mittag kräftig zu

Die Market-Map auf ARIVA.DE zeigt: Nur wenige Aktien im DAX lagen heute bis zum frühen Nachmittag im Minus.

Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hatte bereits vergangene Woche seinen Rücktritt im Falle einer Ablehnung der Verfassungsänderung angekündigt. In der Wahl am gestrigen Sonntag haben rund 60 Prozent der Italiener gegen eine Änderung gestimmt. Heute gab Renzi daher bekannt, bereits am Nachmittag seinen Rücktritt bei Staatspräsident Sergio Mattarella einreichen zu wollen. Die Bildung einer Übergangsregierung ist jetzt wahrscheinlich. Italien steht damit vor Monaten der politischen Unsicherheit.

Der Ausgang des Referendums bedroht auch die Zukunft des italienischen Bankensektors. Viele Banken sitzen auf faulen Krediten im Milliardenhöhe und sind in den kommenden Wochen auf frisches Geld angewiesen. Die Regierung Renzi hatte bereits ein Krisenpaket geschnürt - was daraus wird, ist nun ungewiss. Experten hoffen, dass die EZB in die Presche springt und Zentralbankchef Mario Draghi die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank weiterführt, um den Italienern zu helfen. Am kommenden Donnerstag will die EZB zu ihrer Zinspolitik Stellung nehmen. Ein Austritt Italiens aus der Eurozone wird derzeit nicht erwartet.

Italienische Banktitel unter Druck

Mit dem Rücktritt Renzis und der Unsicherheit über die Stabilität des italienischen Bankensektors bilden die Aktien der krisengebeutelten italienischen Banken heute auch bislang die Schlusslichter des italienischen Leitindex FTSE MIB. Die Aktie der Banco Popolare di Milano büßte bis zum Mittag mehr als sechs Prozent ein, die Banco Popolare Societa Cooperativa-Aktie verlor 5,7 Prozent. Auch die Aktien der italienischen Banken Monte dei Paschi und Unicredit, Mutter der HypoVereinsbank, verloren bis zum Mittag jeweils mehr als vier Prozent.

Scheitern Renzis überraschte Anleger nicht

Während der italienische Leitindex am Mittag deutlich im Minus lag, war die Stimmung an den deutschen Börsen gut. Der DAX kletterte bis zum Mittag um 1,6 Prozent auf 10.680 Punkte. Der Ausgang des Referendums in Italien kam für Beobachter - anders als im Sommer beim Brexit in Großbritannien - nicht überraschend, und die Anleger rechnen offenbar fest damit, dass die Zeit des billigen EZB-Geldes weitergehen wird.

In der vergangenen Woche hielten sich die Investoren an der Börse noch deutlich zurück. Neben dem Referendum über die Verfassungsänderung in Italien stand mit der Wahl des Bundespräsidenten in Österreich an diesem Wochenende eine weitere wichtige politische Abstimmung auf dem Plan. Neuer Bundespräsident Österreichs wird der Grünen-Politiker Alexander Van der Bellen, der sich knapp gegen Norbert Hofer von der FPÖ durchgesetzt hat. Hofer ist EU-Kritiker, steht für Abschottung und spricht sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus. Seine Wahl hätte den Rechtspopulisten in Europa und den EU-Kritikern und Euro-Gegnern Auftrieb gegeben.

Der Euro erholte sich heute gegenüber dem US-Dollar nach anfänglichen Schwierigkeiten wieder und lag am Mittag mit rund einem halben Prozent im Plus. Grund dafür sei auch hier, dass die Märkte bereits mit einem Scheitern Renzis gerechnet hätten, erklärte Heinz-Werner Rapp, Chef-Anleger vom Vermögensverwalter Feri heute dem Handelsblatt.


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