Mundpropaganda ist lukrativ. Immer mehr Start-ups machen damit ein Geschäft. Im Internet testen und bewerten Kunden Markenprodukte – einige zahlen sogar dafür. Sie lösen dabei auch gerne mal einen Milchreis-Skandal aus.
Am Anfang war es ein Desaster: Als die Tester der ersten „brandnooz“ Abo-Box im Mai 2012 ihre Urteile veröffentlichten, war der sogenannte „Milchreis-Skandal“ nicht mehr aufzuhalten. „Sieht aus wie Milchreis, schmeckt nach nichts“ lauteten einige der Kommentare. Andere nannten das Produkt von „reis-fit“: „muffig“, „pappig“ oder gar „abartig“.
Den Start ihrer Abo-Box hatten sich Daniele Fontaniello und Johannes Nielsen sicherlich anders vorgestellt. Die Box sollte ein Zusatzangebot von „brandnooz“ sein. Die 2009 gegründete „Word-of-Mouth“-Plattform dient dazu, Hersteller mit potenziellen Kunden zusammenzubringen, um Produkte testen zu lassen und sie mittels Empfehlungen bekannt zu machen. Bis dato war das umsonst. Die Box änderte das: Jetzt konnten Konsumenten dafür bezahlen, neue Produkte von ausgewählten Nahrungsmittelherstellern zu testen und zu bewerten.
Da kann Kritik manchmal genauso wertvoll sein wie Lob. Jonah Berger, Marketing-Professor an der Wharton School der University of Pennsylvania: „Auch ein negativer Effekt ist ein Effekt.“ So auch im Falle reis-fit: Der „Milchreis-Skandal“ führte dazu, dass das Unternehmen besonders schnell reagieren und den Reis recht kurz nach dessen Markteinführung verbessern konnte.
Auch für „brandnooz“ entstand kein Imageschaden. Ganz im Gegenteil: Das Unternehmen ist stetig gewachsen und hat inzwischen über 150.000 registrierte Nutzer. Auch die Zahl der zahlenden Box-Abonnenten ist nach eigenen Angaben von 3.200 auf 13.000 gestiegen. „brandnooz“ bietet mittlerweile verschiedene Themen-Boxen an. Kosten: Zwischen 13 und 20 Euro. Das zeigt eindrücklich: Der Markt für „Word-of-Mouth“-Marketing ist lukrativ.
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