Die Spekulationen um die Zukunft der italienischen Regierung machen auch der Mailänder Börse zu schaffen. Die ging am Montag auf Talfahrt. Das liegt auch an den Aktionären, die massenhaft Kasse machen wollten.
Gewinnmitnahmen und Spekulationen um das Überleben der italienischen Regierung haben am Montag die Mailänder Börse belastet. Der Leitindex büßte bei allerdings unterdurchschnittlichen Umsätzen bis zu 2,1 Prozent auf 17.321 Zähler ein. Die übrigen europäischen Aktienmärkte lagen weniger stark im Minus. Der Dax verlor 0,2 Prozent, der EuroStoxx ein Prozent. Nur in Madrid gaben die Kurse ebenfalls etwas stärker nach. Der Ibex fiel um bis zu 1,8 Prozent. Am Rentenmarkt zog die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihe um etwa acht Basispunkte auf 4,28 Prozent ein.
Viele Anleger in Mailand machten Händlern zufolge Kasse, nachdem der Leitindex in den vergangenen zwei Monaten 18 Prozent zugelegt hat. Auslöser für die Verkäufe sei eine Warnung von Ministerpräsident Enrico Letta vor den Folgen eines Kollapses seiner Regierung.
Dies würde die Wirtschaftserholung gefährden, sagte Letta am Sonntag in seiner ersten großen Rede nach der Verurteilung von Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi wegen Steuerhinterziehung. Dieser soll laut Medienberichten damit drohen, der Regierung seine Unterstützung zu entziehen, sollte er im Oktober vom Senat ausgeschlossen werden.
Die politische Unsicherheit in Italien macht die Anleger nervös, da der Reformprozess damit gefährdet wird, fasste ein Händler zusammen. Vor allem Bankenwerte standen unter Druck. Die Aktien von Unicredit führten mit einem Abschlag von 4,6 Prozent die Verliererliste im FTMIB an. Banco Popolare verloren rund vier Prozent, Intesa San Paolo 3,3 Prozent.
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