Das kleine Luxemburg hat im Weltall einiges vor. Als Vorreiter in Europa regelt es den Abbau von außerirdischen Bodenschätzen. Dabei sollen die Rohstoffe gar nicht in erster Linie auf der Erde genutzt werden.
Für den Griff nach den Sternen hat sich Luxemburg einen rechtlichen Rahmen gegeben: Als erstes europäisches Land regelt es den Bergbau im Weltraum mit einem Gesetz. Damit will das zweitkleinste EU-Land mit dem Abbau kostbarer Bodenschätze auf Asteroiden und anderen Himmelskörpern zu einer Top-Weltraumnation aufsteigen. Das Parlament des Großherzogtums verabschiedete am Donnerstag fast einstimmig eine Vorlage zum Bergbau im All.
Wirtschaftsminister Étienne Schneider betonte: „Das Großherzogtum verstärkt damit seine Position als europäisches Zentrum für die Erforschung und Nutzung von Ressourcen des Weltraums.“ Luxemburg sei das erste Land in Europa, das mit einem Gesetz anerkenne, dass Unternehmen sich Weltraumrohstoffe aneignen könnten. Laut seinem Sprecher Paul Zenners tritt das Gesetz am 1. August in Kraft.
Zuvor hatten 2015 die USA eine ähnliche Regelung verabschiedet. Das luxemburgische Wirtschaftsministerium stellte Ende 2016 klar, dass das neue Gesetz nicht das Eigentum an Himmelskörpern regeln soll, sondern lediglich das Eigentum an dort abgebauten Materialien.
Laut Zenners geht es vorerst nicht darum, wertvolle Metalle und Mineralien aus dem Weltraum in großem Stil für den kommerziellen Gebrauch auf die Erde zu transportieren. Vielmehr sollen die gewonnenen Rohstoffe im All für die Raumfahrt und eine „neue Weltraumindustrie“ genutzt werden. Die in einer Initiative namens Space Resources zusammengeschlossenen Unternehmen hoffen zum Beispiel, Wasserstoff und Sauerstoff als Treibstoff für Raumfahrzeuge im All gewinnen und Astronauten mit auf Asteroiden gefundenem Wasser versorgen zu können.
Militärische Nutzung ist ausgeschlossen
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