Montag, 05.03.2018 08:37 von François Bloch | Aufrufe: 492

«The Week»: Sichere Wette auf Texas Instruments

Schmackhaftes Investment aus Amerika – Deutsche Fondsempfehlung begeistert – Basler Biotechnologiewerte unter Druck

 

Erneut unter erhöhten Druck standen ausgewählte Biotechnologiewerte vom Rheinknie. Die Verlustbilanz hat sich seit der letzten Woche nochmals akzentuiert. Meine Warnung hat somit seine Wirkung nicht verfehlt. Speziell unter dem Dampfhammer stand dabei Santhera Pharmaceuticals (Börsensymbol: SANN SW): -65.07% innerhalb der letzten zwölf Monate. Der Spezialist für neuromuskuläre Erkrankungen und Stoffwechselkrankheiten hat innert den letzten sieben Tagen nahezu 7 Millionen Franken an Wert eingebüsst und die Baissetendenz hat sich akzentuiert. Die Chancen einer charttechnisch orientierter Gegenbewegung sehe ich als minimal an. Solange das Unternehmen keinen signifikanten Betriebsgewinn erzielt, würde ich die Hände davon lassen. Nicht besser sieht die Tendenz bei Evolva (Börsensymbol: EVE SW) aus. Das Papier verliert im Wochenvergleich rund 10 Millionen Franken an Marktkapitalisierung und wird an der Börse nur noch mit 209 Millionen Franken  bewertet. Jetzt beginnen die ruckartigen Bewegungen an der Börse sich zu akzentuieren, was für den Anleger schlecht ist. Hier gilt es, sich weiterhin nicht die Finger zu verbrennen. Besser als erwartet, war hingegen das Finanzergebnis 2017 des hoffungsvollsten Biotechnologiewertes der Kategorie unter 1 Milliarde Franken Börsenbewertung, Basilea Pharmaceuticals (Börsensymbol: BSLN SW): Fakt bleibt, dass innerhalb eines Jahres die Aktie 18.49% an Wert einbüsste, während der Swiss Performance Index im gleichen Zeitraum rund 4.18%  an Wert hinzugewinnen konnte. Ob das Unternehmen schon im 2018 die Gewinnschwelle erreicht, wird sich in Bälde weisen. Die Chancen haben sich jedenfalls sichtlich erhöht. Für Spannung ist gesorgt, aber sicher nicht meine erste Wahl in diesem vielversprechenden Sektor, indem der ETF XBI (Börsensymbol: XBI US) in Lokalwährung, innerhalb von zwölf Monaten um rund 30% gestiegen ist. Daher würde an Ihrer Stelle auf die geruhsamere Karte setzen und diesen  ETF erwerben. Bislang sind die Resultate des  Anlageproduktes überzeugend gewesen. (Neu auf der Empfehlungsliste)     

Ich bin in Amerika auf einen neuen, sehr spektakulären Wert gestossen. Darf ich Ihnen Darden Restaurants (Börsensymbol: DRI US) vorstellen. Der 11 Milliarden US$ Wert scheint auf dem Sprung, um die Kursgrenze von 100 US$  pro Aktie (Aktuell: 95.47 US$), Ende Sommer 2018 zu knacken. Beim aktuellen Kurs-/Gewinnverhältnis von 19.81 Punkten ist die Bewertung okay. Im Hinblick auf das Jahr 2019 fällt dieser Gradmesser auf 17.75 Punkte. Deshalb findet der konservative Investor einen attraktiven Titel, welcher auf Jahre hinaus viel Potential verspricht. New York Kennern sollte die Kette „Olive Garden“ ein Begriff sein: Die grösste italienische Full-Service Kette in Nordamerika ist im Besitz von Darden Restaurants. Auch Longhorn Steakhouse gehört zu diesem Betrieb mit 175 000 Angestellten. (Neu auf der Empfehlungsliste)

Warum nicht in einer ausserordentlichen Marktsituation kurzfristige Gewinne einkassieren? Hier bietet sich im speziellen der Immobilienentwickler Implenia (Börsensymbol: IMPN SW) an. Mit einem Zuwachs von 11.60% seit dem Jahresanfang, wurde das Plansoll innert kürzester Frist erreicht. Sicherlich hat das Unternehmen noch Potential bis im Herbst an Wert zuzulegen, aber warum immer die Maximalvariante suchen? Das Unternehmen aus dem Grossraum Zürich, hat in den letzten sechs Monaten einen mehr als beachtlichen Turnaround geschafft, welcher beeindruckend war und für manche Beobachter unerwartet kam. Trotzdem gilt es nun kühl und nüchtern einen Entscheid zu fällen: Verkaufen. Dies ist keine Wertung über die Firma, sondern eine reine Potentialabklärung, denn ein weiterer Kursanstieg basiert auch auf der Annahme, dass 2018 ein sensationelles Geschäftsergebnis folgen wird. Ob da nicht die Trauben zu hoch hängen? Ich bin skeptisch und wage den Abgang. (Abstossen: Kurzfristige Gewinnmaximierung im garstigen Umfeld)

Wie ein Fels in der Brandung verhält sich der US Chipgigant Texas Instruments (Börsensymbol: TXN US): +42.35% beträgt die Performance über die letzten zwölf Monate, während der NASDAQ 100 Index nur auf ein Plus von 28.13% kommt.  Ich bin nach wie vor der festen Meinung, dass der Höhenflug des 107 Milliarden US$ Wertes noch nicht seinen Kulminationspunkt erreicht hat. Für das Geschäftsjahr 2019 veranschlage ich ein Kurs-/Gewinnverhältnis von unter 19 Punkten, was bei dieser Wachstumsstory eine Sensation darstellt. Richtig Volatilität ins Papier kommt erst wieder Ende April 2018, wenn am 24. April nach US Börsenschluss das Quartalsergebnis präsentiert wird. Es macht momentan keinen Sinn, mit gedeckten Calls zu agieren, denn die Aufwärtstendenz ist ausgeprägt. Hier erhalten Sie erstklassige Qualität in Sachen Gewinnentwicklung, ohne dabei eine signifikante Bewertungsprämie aufzuwerfen. Gerade der wertorientierte Investor kann hier eine signifikante Mehrrendite gegenüber dem Index erzielen. (Nachladen unter allen Marktumständen).

Mehr als einsame Spitze stellt der Mainfirst Germany Fund A (ISIN: LU0390221256) dar, welchen ich in der Ausgabe vom 3. Juli 2017 empfohlen habe. In der Retrospektive, hat sich diese Empfehlung als sehr stark erwiesen. Während der Fonds innert fünf Jahre um 180.15% an Wert zulegte, erreichte die Branchenkonkurrenz laut der Datenbank www.fondsweb.com nur einen Zuwachs von 70.15%, . Auch im laufenden Jahr sind die Zahlen ausgezeichnet: +2.76%, was eine beachtenswerte Leistung darstellt. Sogar in Sachen Kosten, kann Entwarnung gegeben werden: 1.84%. Das Total Expense Ratio (TER) steigt nur dann stark an, wenn eine Mehrrendite gegenüber dem HDAX TR erreicht wird. 15% der Outperformance werden dabei in Rechnung gestellt, sofern die High Watermark übertroffen wird. Ich bin der Meinung, dass bei dieser Anlagerendite ein solcher Obolus gerechtfertigt ist, speziell unter der Prämisse, dass diese zusätzliche Gebühr transparent ausgewiesen wird. Seien Sie sich des Risikos bewusst, dass die Hauptkomponenten des Fonds nicht einem Abbild des DAX 30 Index entsprechen, sondern eher mittelkapitalisierter Werte umfassen, welche der breiten Masse wenig geläufig sind. Enorm stark ist hingegen das Sharpe Ratio: 4.95 über ein Jahr beim 693 Millionen Euro Fonds. Ich würde dieses Produkt als spannende Depotbeimischung erwerben, aber nicht mehr als 7.5% des gesamten Depotbestanden dazu verwenden. (Spannende Depotbeimischung - wiederholte Kaufempfehlung)

Für mich unerklärbar ist das absolute tiefe Kurs-/Gewinnverhältnis des französischen Autobauers Renault (Börsensymbol: RNO FP), welcher nach einem Rekordgewinn im 2017 zu einem ultra-tiefen Kurs-/Gewinnverhältnis von 5.54 Punkten gehandelt wird. Auch die errechnete Dividendenrendite von 4.20% im 2018 vermag zu begeistern. Ich gehe in meinen Schätzungen sogar so weit, dass 2019 sogar ein Wert von 4.54% erreicht werden könnte. Zusätzlich könnten Sie mittels gedeckter Calls weitere Prozentpunkte herausholen. Sicherlich ist die Umsatzrendite von knapp über 5% nicht gerade ein Wert, welcher Sie von meinen Aktienselektionen gewöhnt sind, aber hier geht es mehr um einen Obligationenersatz, der auf absehbare Zeit viel verspricht. Grosse Hoffnungen löst das Unternehmen dank dem Vorstoss im Bereich der Elektroautos aus, wo die Franzosen, ein paar vielversprechende Modelle schon im Showroom zum Verkauf präsentieren. Ich halte fest: Nicht die Aktienperformance steht im Vordergrund sondern die Dividende. Vom Kursbild, wäre ein Sprung über die Marke von 91,30 Euro (Aktuell: 88.54 Euro) möglich, danach wird ein weiterer Vorstoss wohl ein Ding der Unmöglichkeit darstellen. (Neu auf der Empfehlungsliste als Obligationenersatz)

Im 10 Jahresvergleich erzielte der US Konsumwert Church&Dwight (Börsensymbol: CHD US) eine Sensationsrendite. Trotz dieses imposanten Vorlaufs können Sie ungeniert das Risiko auf sich nehmen, als „Nachzügler“ mit von der Partie zu sein. Wichtig bei diesem Unterfangen ist es, die Dividende postwendend  in neue Papiere zu reinvestieren. Insbesondere die kontinuierliche Gewinnentwicklung auf absehbare Zeit aufgrund der sorgsam aufgebauten Positionierung verspricht Hochgenuss beim 12 Milliarden US$ Wert. Obwohl das aktuelle Kurs-/Gewinnverhältnis von 22 Punkten sportlich daher kommt, sollten Sie sich keine Gedanken darüber machen, denn schon 2019 fällt diese Kennzahl unter 20 Punkte. Unter dieser Prämisse sollte der langfristige  Aufwärtstrend an der Börse nicht an Kraft verlieren. In Sachen Dividendenrendite können Sie mit einer Ausschüttung von 1.89% rechnen, welche im kommenden Jahr  schon die Marke von 1.94% erreichen sollte. Alles nicht gerade spektakulär im Quervergleich, aber mit dem gewichtigen Pluspunkt, dass sich alles nach oben akzentuiert und dies seit mehr als geraumer Zeit. Das Risiko-Renditeprofil ist in meinen Augen hervorragend, daher meine Kaufempfehlung. (Neu auf der Empfehlungsliste)

Der Spannungsmoment wird bei Novo Nordisk (Börsensymbol: NVO US) nochmals erhöht. Dabei geht es um den Wirkstoff Semaglutide, welcher schon bei verschiedensten Teilanwendungen den Phase III Status erreicht hat. Aktuell wird der dänische Milliardenwert mit einem unnatürlich tiefen Kurs-/Gewinnverhältnis von 20 Punkten bewertet, was eigentlich ungewöhnlich ist. Vorteil bei diesem oben erwähnten Wunderprodukt ist, dass Diabetiker nicht mehr die schmerzhaften Insulinspritzen zur Behandlung benötigen. Gelingt dieser Produktdurchbruch, würde das Papier nochmals richtig Fahrt aufnehmen. Aktueller Grund, weshalb der Titel momentan nicht mehr nach oben ausbricht liegt in der Tatsache begründet, dass im Diabetesmarkt trotz steigender Anzahl von „Kranken“ ein noch nie dagewesener Preisdruck herrscht, welcher die Margen unter Druck hält. Aufgrund dieser spannenden Konstellation empfehle ich Ihnen mittels gedeckter Calls ein Teilengagement einzugehen, denn die Schwankungsbreite des Wertes ist enorm. Erinnert sei, dass im 2016 der Titel innert weniger als einem Monat mehr als 25% an Wert verlor. Es sind gerade diese Gefahrenmomente, welche ein Aktienengagement in ein anderes Licht rücken. Daher verstehen Sie meinen Aufruf, nicht volles Positionsrisiko einzugehen, sondern ein Sicherheitsventil zu erstehen für den Fall der Fälle. (Neue Positionierung nur in Kombination mit gedeckten Calls)

Um 05.58 Uhr erhielt ich letzten Mittwoch eine Meldung eines Investmentbankers aus Zug, welcher mich darüber informierte, dass die F&W (www.fuw.ch) unter anderem auf der Frontseite wie auch im anschliessenden Bund die Leonteq „Besserwisser“ Geschichte äusserst prominent aufgenommen hat. Doch nun gibt es neuen Nährstoff, welcher in seiner Dimension und Schlagkraft noch grössere Dimensionen einnimmt, als der vermeintliche Leonteq Case. Ein kotiertes Softwareunternehmen aus der Schweiz setzt zum Sprung ins Ausland an. Das Objekt der Begierde, steigt während acht aufeinanderfolgenden Tagen kontinuierlich an, bevor am 9. Tag eine Pressemitteilung erfolgt, dass zu einer satten Prämie gegenüber dem damaligen Aktienkurs ein Milliardenangebot unterbreitet wird. Als ich die Finanzkennzahlen des Unternehmens genauer analysierte, konnte ich den Entschluss des Schweizer Unternehmens nicht nachvollziehen, weshalb eine derart hohe Prämie auf den Tisch gelegt wurde. Ich habe mir im Nachhinein die gehandelten Kurse genauer angeschaut und muss klipp und klar sagen: Auf der vermeintlichen „Besserwisser“ Skala, recht oben. Die Börse hat dann auch konsequenterweise den Schweizer Käufer überproportional abgestraft. (Vermeintliche Besserwisser Transaktion der XXL Klasse: Das Handelsvolumen und Kursvolumen war sehr, sehr merkwürdig)

Auf dem Vormarsch befinden sich die Papiere vom Raytheon (Börsensymbol: RTN US): Dem amerikanischen Spezialisten von elektronischen Verteidigungsausrüstungen- und Systemen. Mir gefällt der 61 Milliarden US$ Wert aufgrund seiner dezidierten Geschäftsstrategie und Positionierung. Vom Kursbild überzeugt der Wert auf der ganzen Linie. Die Aufwärtstendenz ist signifikant. Falls der Titel unter die Marke von 198.40 US$ (Aktuell: 214.78 US$) abbricht, müssen Sie allerdings die Reissleine ziehen und  das Papier abstossen. Gerade unter dem Aspekt, dass die Rüstungsausgaben in Amerika nochmals erhöht werden, empfehle  ich Ihnen mit Verve diesen Wert ins Portfolio aufzunehmen. (Neu auf der Empfehlungsliste)

Börsenausblick 10/2018: Die letztwöchige Empfehlung Amazon (Börsensymbol: AMZN US) verlor keinen Cent an der Börse. Ich würde an Ihrer Stelle die entsprechenden Positionen beziehen, aber nur in Kombination mit einem gedeckten Call. Der „Freiflug“ in Sachen Myriad Group (Börsensymbol: MYRN SW) geht in die nächste Runde: Steigen Sie aus.

Herzlichst, Ihr François Bloch

 


Über den Autor

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François Bloch gilt als führender Investment-Strategist der Schweiz. In dieser Position ist er als Berater für verschiedene Mandate und Publikumsfonds verantwortlich. Exklusiv verantwortet er beim Anlegerportal payoff.ch die wöchentliche Anlagekolumne „The Week“, einen der meistgelesen Newsletter unter Schweizer Anlegern und Tradern. Mehrfach wurde Bloch im Bereich Fixed Income Fund Management als „Fund Manager of the Year“ ausgezeichnet, unter anderem mit „Best Fixed Income Fund Worldwide over 3 years“. Bloch hat sich international einen Namen als Investment-Koryphäe gemacht, seine Anlagetipps sind legendär.
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