Dienstag, 07.06.2022 10:48 von Lars Brandau | Aufrufe: 310

Sommerrallye erweist sich als Stresstest

Die Märkte haben ein extrem schwer kalkulierbares Eigenleben entwickelt. Das lässt sich auch daran ablesen, wie unterschiedlich die Einschätzungen der Volkswirte derzeit ausfallen. Die einen setzen auf eine Erholung, andere beschreiben eine fortlaufende Kurskorrektur, wiederum andere feiern bereits eine Sommerrally, während Letztere den langen Bärenmarkt vor Augen haben.

Fakt ist: Bei 14.500 Punkten liegt der Dax ziemlich genau in der Mitte zwischen „best- und worst case“. Immerhin kommt der Markt von knapp 16.300 Punkten im Hoch. Im schlimmsten Fall gehen die Volkswirte aber durchaus von einem Tief bei 12.500 Punkten aus. Insofern ist ungewiss, wie es mittelfristig weitergeht und wie nachhaltig etwaige Erholungsphasen sein können.

Wer also in diesen Zeiten den Überblick behalten will, sollte gut informiert sein. Dazu gehört natürlich auch, dass Anlegende das kleine 1x1 der eigenen Buchführung beherrschen. Gemeint ist damit die klare Struktur und Ausrichtung des eigenen Depots.

Und genau hier unterscheiden sich beratungsaffine Kleinanlegende von ambitionierten Traderinnen und Tradern. Für diejenigen, die mehrfach am Tag handeln und schnell in Produkte investieren, sie aber auch kurze Zeit später wieder verkaufen, ist die quasi ununterbrochene Beobachtung der Märkte unerlässlich. Mangelnde Aufmerksamkeit kann für Traderinnen und Trader schnell sehr teuer werden. Aufgrund des erhöhten Risikos müssen sie ihre Positionen ständig im Blick haben.

Bei Kundinnen und Kunden, die sich für eine mittel- bis langfristige Anlage entscheiden, ist das anders. Sie wollen meist keine größeren Risiken auf sich nehmen und sind mehr am Erhalt ihres Vermögens mit der Option auf ein leichtes Plus aus. Diese Investierende sind meist gut beraten, zwar ab und an mal einen Blick in ihr Depot zu werfen, aber keinesfalls ununterbrochen die Gewinn- und Verlustsituation zu analysieren und zu hinterfragen. Denn bestenfalls ist ihnen bewusst, dass das ohnehin lediglich den hausgemachten psychologischen Druck erhöht und nicht zwingend zu rationalen Entscheidungen führt.

Unabhängig von der Häufigkeit ist es in jedem Fall sinnvoll festzulegen, ab welcher Kursschwelle jemand mögliche Gewinne realisieren oder Verluste in Kauf nehmen will. Hier müssen insbesondere kurzfristig orientierte Anlegegerinnen und Anleger, die in Optionsscheine oder Knock-Out-Papiere investieren, den Marktverlauf kontinuierlich beobachten, um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.

Gerade Traderinnen und Trader wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, nichts dem Zufall überlassen wollen, sondern das eigene Depot genau im Blick zu behalten. So sind sie in der Lage, sehr schnell auf neue Marktentwicklungen reagieren zu können. Nur so wird aus der Rally kein Stresstest.

 


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