Montag, 16.05.2022 10:38 von Lars Brandau | Aufrufe: 497

Nachvollziehbarer Wunsch nach Gesprächsbedarf

Die roten Vorzeichen an den Börsen dominieren das Tagesgeschäft. Die einen bleiben ruhig, weil sie sich entweder abgesichert haben, vergleichbare Marktphasen schon mehrfach mitgemacht haben oder schlicht, weil sie gegenwärtig nicht investiert sind. In jedem Fall aber fragen sich nicht nur die neu hinzugekommenen Anlegerinnen und Anleger, was sie tun sollen. Zu groß ist die Sorge, dass es weiter abwärtsgeht, und die erträgliche Verlustschwelle überschritten wird. In der Vergangenheit haben die Privatanlegenden in Deutschland mehrfach Nervenflattern bekommen und lieber mit Verlusten verkauft als abzuwarten und/oder das Depot entsprechend zu allokieren. Freilich ist das im Nachhinein immer leichter gesagt als im Hier und Jetzt rational beherzigt. Tatsächlich hilft es bisweilen, den offenen Diskurs mit Gleichgesinnten oder auch mit dem persönlichen Berater zu suchen und gemeinsam über sinnvolle Möglichkeiten zu sprechen. Traditionell befinden wir uns in einer Marktphase, in der klassische Kapitalschutzprodukte ebenso wie Klassiker des Teilschutz-Universums durchaus gut Konditionen bieten. Insbesondere Bonus- und Express-Zertifikate werden von Selbstentscheidern gerne genutzt, um trotz der Unsicherheiten weiterhin Renditen zu erzielen.

Immerhin gehen mehr als 57 Prozent der Anlegerinnen und Anleger, die bei der monatlichen Trendumfrage des DDV mitgemacht haben, davon aus, dass der Deutsche Aktien Index zum Jahresende bestenfalls um 14.000 Punkte pendelt, tendenziell sogar noch deutlich drunter bleiben dürfte. Bei der Onlinebefragung auf mehreren reichweitenstarken Finanzportalen nahmen mehr als 3.000 Personen teil. Selbst die 27 Prozent Optimisten, die von einer Steigerung bis Jahresende von mindestens zehn Prozent ausgehen, kommen letzten Endes zu dem Ergebnis, dass selbst dann der deutsche Leitindex noch signifikant unter den Höchstständen vom Ende des zurückliegenden Jahres stehen würde.

Unter dem Strich zeigen sich Deutschlands Anlegerinnen und Anleger also auch dieses Mal Risikoavers. Es bleibt aber bis auf Weiteres offen, wie sie sich verhalten werden. Die Handelsumsätze lassen zumindest erahnen, dass sich viele zunehmend zurückhalten und nicht den marktschreierischen Angeboten vermeintlicher Experten folgen. Ohnehin ist Gier weder gegenwärtig noch sonst ein guter Ratgeber. Zertifikate und Optionsscheine hingegen können in der richtigen Anwendung als Depotbeimischung durchaus ihre Stärken ausspielen. Der geschärfte Blick auf die Produktpaletten der Emittenten in Verbindung mit einer klaren Marktmeinung und offenen Gesprächen können sich durchaus als zielführend während der gegenwärtig schwierige Marktphase erweisen.    

 


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Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten derivativer Wertpapiere in Deutschland. Als politischer Interessenverband ist der DDV - weltweit der größte seiner Art - auch in Brüssel aktiv. Die Mitglieder zählen zu den bedeutendsten Emittenten in Deutschland. Sie repräsentieren 90% des Gesamtmarktes. Der DDV fördert den Derivatemarkt und somit die Akzeptanz von Zertifikaten, Aktienanleihen und Optionsscheinen. Zu den Zielen des DDV zählen außerdem der Schutz der Anleger und die Verbesserung der Verständlichkeit und Transparenz der Produkte. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de
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