Eurex sorgt zurzeit für Aufsehen. Über die Deutsche-Börse-Tochter lässt die Förderbank KfW künftig ihre Euro-Zinsswaps verrechnen. Gleichzeitig steckt die Konkurrenz einen Rückschlag ein.
Die Deutsche-Börse-Tochter Eurex feiert im Wettlauf um die Abwicklung von Derivate-Geschäften einen Achtungserfolg. Die Förderbank KfW lässt ihre Euro-Zinsswaps künftig über Eurex Clearing verrechnen, wie beide Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilten. Damit bekommt die Clearing-Plattform EurexOTC Clear einen beträchtlichen Schub. Je größer die Liquidität, desto attraktiver ist die Plattform für Marktteilnehmer. Die Eurex steht beim Clearing im Wettbewerb mit der dominierenden LSE-Tochter LCH. Diese hatte in dieser Woche einen Rückschlag erlitten: Die Mehrländer-Börse Euronext lässt Derivate- und Rohstoff-Kontrakte künftig nicht mehr über LCH, sondern über eine niederländische Tochter der US-Börse ICE abwickeln.
Die weltweit wichtigsten Bankenaufseher dringen mit Blick auf die Sicherheit des Finanzsystems darauf, dass Derivate, die außerhalb regulierter Börsen gehandelt werden, wenigstens über eine Plattform verrechnet werden, die die Erfüllung des Geschäfts gewährleistet. In Europa müssen standardisierte Zinsswaps schon jetzt über diese sogenannten zentralen Gegenparteien verrechnet werden. In der Diskussion um einen Austritt Großbritanniens aus der EU waren Forderungen aus der Politik aufgekommen, dass Papiere in Euro künftig auch in der Euro-Zone abgewickelt werden müssen.
Die KfW ist als Staatsbank zwar von der Clearing-Pflicht ausgenommen, sie nutzt die Plattform freiwillig. Sie erwarte davon auch eine Entlastung auf der Kapitalseite, sagte eine Sprecherin. Für die KfW sind Kontrakte, mit denen etwa variable und fixe Zinssätze getauscht werden, die wichtigsten Derivate. Im vergangenen Jahr hatte sie insgesamt Zinsswaps über 419 Milliarden Euro ausstehen, deutlich mehr als die Hälfte davon in Euro. Auf EurexOTC Clear wurden im ersten Quartal 2017 Euro-Zinsswaps im Volumen von 927 Milliarden Euro abgewickelt.
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