Die schwer angeschlagene Air Berlin hat sich eine besondere Werbeaktion ausgedacht: Sie verspricht, dass bereits für 2017 gebuchte Urlaubsflüge stattfinden werden. Angesichts der Aufspaltung ist das mutig.
Der Brief kam per Mail. „Beste Nachrichten für Ihre Reiseplanung 2017“ konnten die Empfänger dort lesen. Und weiter: „Egal welches Wunschziel auf Ihrer Reiseliste steht, Air Berlin und Niki fliegen Sie hin! Sie haben bereits für 2017 gebucht? Freuen Sie sich auf Ihren Flug an Bord von Air Berlin oder Niki.“
Ein durchaus überraschendes Versprechen, das Air Berlin seinen Kunden da gibt. Schließlich will sich Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft aufspalten. Air Berlin will sich künftig auf Geschäftskunden sowie die Langstrecke etwa nach Nordamerika konzentrieren. Die einst als Mallorca-Bomber groß gewordene Airline sagt „Malle ade“. Das touristische Geschäft wird erst an die eigene Tochter Niki übertragen, die man gestern aus Geldnot an den Großaktionär Etihad verscherbelte. Der will Niki dann umgehend in das geplante Gemeinschaftsunternehmen mit Tuifly packen.
Das bedeutet: Air Berlin wird spätestens ab April 2017, dem Start des Joint-Ventures, gar keinen Zugriff mehr auf das Touristikangebot haben. In dem Gemeinschaftsunternehmen werden die Verantwortlichen aber sicher sehr genau hinschauen, welche Strecken sich im gemeinsamen Netz lohnen, wo es Überlappungen gibt, wo die eine oder andere Verbindung auch mal wegfallen muss. Weder der Reiskonzern TUI noch die Golf-Airline Etihad – beide werden Großaktionäre der neuen Airline - können und wollen sich einen Verlustbringer leisten.
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