Chinas Aktienmärkte werden von Kleinanlegern dominiert. Viele von ihnen sind längst im Rentenalter und erleben nicht mehr viel. Deshalb ist das Handelsparkett für sie der beste Ort für den täglichen Kaffeeklatsch. Frau Wei hat Nudeln mitgebracht. Herr Wang hat Würstchen dabei. Und Frau Tang hat Spielkarten eingepackt. Es ist 9.30 Uhr im Handelssaal des Brokers CITIC in Peking. Den Raum dominiert eine mehr als zehn Meter breite Anzeigetafel, die die Aktienkurse in Echtzeit darstellt. In China steht Rot für Gewinn und Grün für Verlust. Und an diesem Tag erfüllt nach wenigen Minuten viel Rot den Raum.„Es läuft gut“, sagt Herr Wang. Er steht vor einem der Computer-Terminals am Rand des Saales. Hier kann er seine Order für den Kauf und Verkauf von Aktien platzieren. „Ich nehme immer Firmen, die ich gut kenne“, sagt Herr Wang. Er ist 67 und schon seit sieben Jahren in Rente. „Ich war in der Baubranche. Ein gutes Geschäft, aber reich bin ich nicht“, sagt er. Der Handel an der
Börse sei mehr Zeitvertreib als ernsthaftes Investment. Er lege nur „Spielgeld“ an sagt er, will aber nicht verraten, wie viel er von seinem Ersparten investiert hat.Die Aktienmärkte in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt werden von Kleinanlegern wie Herrn Wang dominiert. Die Börsenaufsicht zählte zuletzt mehr als 100 Millionen Aktiendepots. Damit hätte die Volksrepublik mehr Aktionäre als die Kommunistische Partei Chinas Mitglieder hat. Viele der Anleger sind Rentner, die mit der Spekulation ihr Einkommen aufbessern wollen. Jüngere Anleger platzieren ihre Order vom Computer oder Smartphone aus. Aber in den Handelssälen regieren Chinas Senioren.
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