Italiens Unternehmer blicken voller Frust und Sorge auf die neue Regierung. Von den Plänen des neuen Bündnisses halten sie wenig.
Vincenzo Boccia kann kaum einen Satz zu Ende bringen. „Wir machen uns Sorgen“, setzt der Präsident des italienischen Industrieverbandes Confindustria an. In seiner Rede auf der Jahresversammlung des italienischen BDI fordert er eine Politik, die Sicherheiten über den schrittweisen Abbau der öffentlichen Schulden gibt und die sich für Wirtschaftswachstum und mehr Arbeitsplätze einsetzt. „Denn das ist die wahre Mission Italiens“, setzt er nach, dann unterbricht donnernder Applaus seine Rede.
Die Jahresversammlung des italienischen BDI ist eine feierliche Angelegenheit. Eine große Italien-Fahne wird auf die Wand projiziert, alle erheben sich, die Nationalhymne wird gesungen.
Und Boccia hält seinen Jahresbericht im vollbesetzten Auditorium in Rom, oder besser: Er versucht es. Andauernd wird er von Applaus unterbrochen. Auch als er sagt, dass er einen „enormen Verlust von Glaubwürdigkeit“ sieht, wenn sich die Idee durchsetze, dass es für die strategischen Entscheidungen der italienischen Wirtschaft bei jedem politischen Machtwechsel einen Schritt zurück gehe. Boccia spricht den Unternehmern aus der Seele. Der Frust ist zu spüren und die Sorge vor dem, was kommt.
Seine Worte sind an die Politiker von der 5-Sterne-Bewegung und der Lega Nord gerichtet, die dabei sind, die künftige Regierung in Italien zu bilden. Im Saal ist unter den vielen Industriellen und Bankern wohl keiner, der den neuen populistischen Kurs des Landes gutheißt. Deshalb die gespannte Stimmung und deshalb der viele Beifall, der wie eine Erlösung und eine Selbstbestätigung wirkt.
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