Genf/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Organisation erdölexportierender Länder OPEC hat im Juli trotz der beschlossenen Förderkürzung nach Einschätzung des Analysehauses Petro-Logistics mehr als 33 Mio. Barrel Rohöl pro Tag gefördert. Damit überstieg die Produktionsmenge diejenige aus dem Vormonat Juni um durchschnittlich 145,000 Barrel pro Tag. Im Vergleich zur durchschnittlichen Menge im gesamten ersten Halbjahr 2017 wäre dies gar ein Anstieg von mehr als 600.000 Barrel pro Tag. Die Experten von Petro-Logistics berichten von einer höheren Fördermenge in Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Nigeria. Am Ölmarkt drehten die Preise für Rohöl nach Veröffentlichung des Berichts in die Verlustzone.
Die Marktteilnehmer dürften nun insbesondere im Lichte dieser dieser neuen Schätzungen gebannt auf das Treffen von Vertretern der an den Produktionskürzungen beteiligten OPEC- und Nicht-OPEC-Länder am Montag im russischen St. Petersburg blicken. Spekulationen, nach denen Saudi-Arabien erwäge, einseitig die Produktion weiter zu kürzen, erachten die Analysten der Commerzbank aber als unrealistisch. Ein weiteres Thema des Treffens dürfte sein, wie künftig mit Libyen und Nigeria verfahren werden soll, die bislang von den Kürzungen ausgenommen sind. Die Analysten rechnen nicht mit wirklichen Ergebnissen. Somit drohe das Treffen am Montag zu einer Enttäuschung zu werden.
