Gestapelte Goldbarren.
Dienstag, 09.04.2024 14:00 von | Aufrufe: 730

Goldpreise erneut auf Rekordhoch: wie lange stocken die Zentralbanken weiter auf?

Gestapelte Goldbarren. - ©unsplash.com

Die Welt erlebt eine bemerkenswerte Serie von Goldkäufen durch Zentralbanken, die ihre Reserven stetig aufstocken. Im Februar dieses Jahres sicherten sich die globalen Zentralbanken rund 19 Tonnen zusätzliches Gold, wobei China mit 12 Tonnen den größten Anteil beitrug. Seit Anfang der 2000er Jahre hat die People's Bank of China ihren Goldbestand um nahezu 1.500 Tonnen erweitert, ein Trend, der nach einer Pause in 2019 im Herbst 2022 mit neuen Ankäufen fortgesetzt wurde. Die genaue Menge an Goldreserven Chinas bleibt ungewiss, doch ist das Land bei Weitem nicht der einzige Staat, der seine Goldbestände ausbaut.

Auch Kasachstan, Indien und die Türkei haben ihre Goldreserven signifikant erhöht, wobei Letztere allein im Januar 12 Tonnen und im Februar weitere vier Tonnen hinzufügte. Die Türkei verfolgt damit eine langfristige Goldstrategie, die gelegentliche Verkäufe nicht ausschließt. Andere Länder wie Singapur, Katar, die Tschechische und die Kirgisische Republik erweiterten ebenso ihre Goldreserven, während Usbekistan und Jordanien ihre Bestände reduzierten, laut dem World Gold Council. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr, bleibt der Trend zum Goldkauf durch Zentralbanken bestehen, mit der Prognose starker Zukäufe auch für das gesamte Jahr 2024.

Gold dient den Zentralbanken als Mittel zur Diversifizierung und Wertaufbewahrung, insbesondere im Falle starker Währungsschwankungen, eine Rolle, die in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten besonders in den Vordergrund tritt. Bankanalysten gehen davon aus, dass der "Goldhunger" der Zentralbanken sich in den kommenden sechs Jahren fortsetzen wird. Im Jahr 2023 haben Zentralbanken weltweit insgesamt 1.037 Tonnen Gold hinzugekauft.

Parallel dazu setzt der Goldpreis seine Rekordjagd fort, mit einem vorübergehenden Höchststand von 2.362 US-Dollar für eine Feinunze. Obwohl der Preis leicht nachgab, bleibt die Nachfrage nach Gold, auch aufgrund seiner Funktion als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten, ungebrochen hoch. Die UBS hat aufgrund dieser Entwicklung ihre Goldprognose auf 2.500 Dollar je Feinunze bis Jahresende angehoben.

Während der Goldpreis traditionell von der Erwartung sinkender Leitzinsen profitiert, hat die Bedeutung dieses Faktors in jüngerer Zeit abgenommen. Angesichts einer stabilen US-Konjunktur und anhaltend hoher Inflation ist eine Zinssenkung durch die Federal Reserve in den USA zunehmend unwahrscheinlich. Die Diskussion unter Fachleuten dreht sich mittlerweile um die Frage, ob und wann mit einer weiteren Zinserhöhung zu rechnen ist, um die Inflation in Schach zu halten.

Hintergrundinformationen: dpa-AFX, stock-world.de


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