Die Lufthansa (Lufthansa Aktie) schraubt wegen eines Buchungsansturms von Geschäftsreisenden die Gewinnprognose für dieses Jahr wieder nach oben.
Das wichtige Sommergeschäft und Geschäftskunden haben der Lufthansa einen überraschenden Lichtblick beschert. Nach der Gewinnwarnung vom Juli schraubte das Management um Vorstandschef Carsten Spohr seine Erwartungen für 2016 am Mittwochabend wieder herauf. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) werde nun wohl doch das Niveau von 1,8 Milliarden Euro aus dem Vorjahr erreichen, teilte der Dax-Konzern in Frankfurt mit. So hätten sich die kurzfristigen Buchungen von Geschäftsreisenden im September besser entwickelt als gedacht.
Anleger zeigten sich erfreut über die Neuigkeiten. Der Aktienkurs zog an der Börse in Frankfurt um mehr als vier Prozent an. Zuvor hatten die Billigflieger Ryanair und Easyjet ihre Prognosen für das Gesamtjahr kappen müssen. Neben der Angst vieler Kunden vor Terroranschlägen in Europa drückt bei den Billigheimern vor allem das schwache Britische Pfund aufs Ergebnis. Auch die Lufthansa hatte sich noch im Juli nach den Anschlägen in europäischen Städten von ihrer zuvor geplanten Gewinnsteigerung verabschiedet. Vor allem auf den lukrativen Langstreckenverbindungen nach Europa drohten viele Gäste wegzubleiben. Seither hatte Spohr für 2016 nur noch ein Ergebnis „unter Vorjahr“ angepeilt - ohne Eingrenzung nach unten. Analysten gingen zuletzt im Schnitt von weniger als 1,6 Milliarden Euro aus.
Dann aber lief es im Sommer nicht so schlecht wie gedacht. In den ersten neun Monaten fiel der Umsatz vorläufigen Zahlen zufolge lediglich um 1,6 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebit sank um knapp ein Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Dabei profitierte die Lufthansa von den niedrigen Treibstoffkosten. So musste das Unternehmen für Kerosin fast 800 Millionen Euro weniger ausgeben als ein Jahr zuvor.
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