Die Tragfläche eines Flugzeugs (Symbolbild).
Donnerstag, 14.12.2017 16:05 von | Aufrufe: 1337

GESAMT-ROUNDUP: Gestrandete Niki-Fluggäste sollen schnell zurück

Die Tragfläche eines Flugzeugs (Symbolbild). pixabay.com

BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Ende für die Ferienfluglinie Niki sollen gestrandete Passagiere schnell in die Heimat zurückgebracht werden. Mehrere Fluggesellschaften wollen beim Rücktransport von bis zu 40 000 Niki-Kunden aus dem Ausland helfen. Soa plant Tuifly Sonderflüge. Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther kündigte an zu versuchen, den Geschäftsbetrieb der Air-Berlin-Tochter durch einen Schnellverkauf doch noch zu retten.mache

Unklar blieb aber, wer außer dem Firmengründer Niki Lauda tatsächlich Interesse an dem Unternehmen mit seinen 21 geleasten Maschinen hat. Air Berlin fliegt schon seit Ende Oktober nicht mehr.

Der ehemalige Rennfahrer und Unternehmer will die Möglichkeiten einer Übernahme ausloten. "Ich versuche, so schnell wie möglich einen Termin beim Insolvenzverwalter zu bekommen, um weitere Schritte zu besprechen", sagte der 68-Jährige am Donnerstag in Wien. Lauda hatte bereits sein andauerndes Interesse am Kauf der Airline signalisiert. Er hatte Niki 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen.

Vor Tuifly hatte der Ferienflieger Condor angekündigt, Passagiere, die direkt bei Niki gebucht haben, nach eigenen Angaben kostenfrei nach Deutschland zurückzufliegen, soweit Sitzplätze verfügbar seien. Wie Condor will auch Tui Urlaubern helfen, die keine Pauschalreise, sondern nur ein Niki-Flugticket gebucht haben und nun am Reiseziel festsitzen. Wenn sie als Ersatz für den ausgefallenen Rückflug bis Ende Dezember einen Flug bei Tuifly buchten, zahle ihnen die Airline 50 Prozent des Ticketpreises zurück, hieß es.

Nach Angaben des Insolvenzverwalters Flöther wollen in den kommenden 14 Tagen rund 40 000 Flugreisende mit Niki ihre Heimreise antreten. Davon hatten rund 15 500 ihre Reise selbst gebucht, die anderen 24 500 über einen Reiseveranstalter. Bis zum Ende des Sommerflugplans im Oktober 2018 gebe es insgesamt 410 000 Buchungen bei Niki, davon 200 000 Eigenbuchungen. Bei Pauschalreisen müssen sich nach deutschem Recht die Veranstalter um die Rückflüge kümmern.

Niki hatte am Mittwochabend Insolvenz angemeldet und den Flugbetrieb eingestellt, nachdem die Lufthansa (Lufthansa Aktie) ihr Angebot für Niki zurückgezogen hatte. Die Vorbehalte der EU-Kommission gegen den Deal wögen zu schwer, hieß es von Lufthansa zur Begründung. Die EU-Kartellwächter hatten die Folgen der angestrebtem Übernahme für den Wettbewerb überprüft. Nach Darstellung von Niki hatte die EU-Kommission bereits am Dienstag dem Verkauf eine Absage erteilt.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte am Donnerstag, die von Lufthansa gemachten Zusagen seien "nicht ausreichend" gewesen. Bei der geplanten Übernahme habe es bei mehr als 80 Strecken Bedenken gegeben. Auf 50 Strecken hätte es nur noch Lufthansa als einzigen Anbieter gegeben. Das Risiko von höheren Preisen und weniger Angeboten für die Verbraucher sei erheblich gewesen.

Das Amtsgericht Charlottenburg in Berlin nahm Nikis Insolvenzantrag an. Niki habe zwar ihren Firmensitz in Wien, als Mittelpunkt des Geschäftsbetriebs sei jedoch Berlin anzusehen, hieß es zur Begründung.

Von der Niki-Pleite sind etwa 1000 Beschäftigte betroffen. Die Lufthansa-Töchter Eurowings und Austrian Airlines (AUA) begannen bereits damit, Mitarbeiter von Niki zu sich zu locken. Eurowings teilte am Donnerstag mit, Personal für ihre Stationen in Düsseldorf, Köln, Stuttgart, München, Wien, Salzburg und Palma de Mallorca zu suchen. Man wolle "weiter stark organisch" wachsen.


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Die AUA rief Piloten, Flugbegleiter und Techniker von Niki auf, sich zu bewerben. Airline-Chef Kay Kratky sagte ihnen ein beschleunigtes Bewerbungsverfahren zu. Austrian Airlines sucht derzeit mehrere Hundert Mitarbeiter - vor allem bis zu 200 fertig ausgebildete Piloten und rund 300 Flugbegleiter.

Die Tui-Fluglinie Tuifly hatte zuletzt noch sieben ihrer Flieger samt Besatzung für die Niki im Einsatz. Diese sollen künftig für die Lufthansa-Tochter Eurowings an den Start gehen, jetzt aber erst zunächst für die Rückholflüge eingesetzt werden, wie ein Tui-Sprecher sagte./brd/DP/zb

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