London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach der beeindruckenden Entwicklung der Edelmetallpreise im ersten Halbjahr überwiegen im Juli bislang die Minuszeichen. Der Goldpreis entfernte sich in den letzten zwei Wochen sukzessive von seinem Jahreshoch bei 1.375 US-Dollar und notiert derzeit nur noch im Bereich von 1.320 US-Dollar. Auch der Silberpreis, der am 4. Juli über die Marke von 21 US-Dollar klettern konnte, konsolidierte in der Zwischenzeit wieder auf unter 20 US-Dollar je Feinunze. „Angesichts der weiterhin bestehenden Verteuerung der Edelmetalle halten sich viele Anleger in der westlichen Welt mit Neuengagements zurück“, sagt Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der LBBW. Auch aus den beiden großen asiatischen Märkten Indien und China beobachtet der Experte derzeit Kaufzurückhaltung.
Zudem dürfte hinzukommen, dass die globalen Kapitalmärkte den Brexit-Schock offenbar rasch verdaut haben und wieder angestiegen sind. Der deutsche Aktienindex DAX befindet sich aktuell fast wieder auf dem Vor-Brexit-Stand und britische sowie US-Indizes sogar darüber. „Insofern ist es bemerkenswert, dass der Goldpreis nicht tiefer notiert, sondern immer noch etwa 4 Prozent über dem Stand vor dem Referendum am 23. Juni“, schreibt Proettel im aktuellen Commodity Weekly.
Die jüngsten Vorfälle in der Türkei beeinflussten das gelbe Edelmetall bemerkenswerterweise nicht. „Politische Krisen wirken sich im Gegensatz zu ökonomischen Krisen seltener und meist auch nicht nachhaltig auf die Notierungen aus“, konstatiert Proettel.
