Air Baltic stand 2011 kurz vor dem Aus. Nun mausert sich die lettische Airline unter Führung des deutschen CEOs Martin Gauss zum größten Anbieter auf dem Baltikum.
Es klingt verrückt. Da müssen mit Small Planet und Primera Airlines innerhalb weniger Wochen gleich zwei Fluggesellschaften mit Wurzeln im Baltikum komplett oder für wichtige Tochtergesellschaften Insolvenz anmelden. Und zeitgleich bastelt ein dritter Anbieter aus der Region an seiner großen Expansion.Air Baltic hat jüngst 30 neue Airbus A220 bestellt und eine Option auf weitere 30 gezeichnet. Am vergangenen Wochenende nahm die Airline einen weiteren Airbus A220 in Empfang. „Ende des Jahres haben wir dann 34 Flugzeuge und Ende 2025 werden es 50 Jets sein – mindestens“, erläutert Martin Gauss, der deutsche CEO der Airline, im Gespräch mit dem Handelsblatt die Wachstumsstrategie.Gauss will die Airline zu der baltischen Fluggesellschaft machen, die nicht nur hauptsächlich in Riga, dem Sitz des Unternehmens, wächst. Schon heute bietet das Unternehmen neun Verbindungen etwa in der estnischen Hauptstadt Tallinn an. Und Gauss sieht weiteres Potenzial: „Ich glaube, dass der Markt im Baltikum ausreichend Möglichkeiten für einen Anbieter mit 50 Flugzeugen hat“. Die gerade bestellten Jets sollen einerseits altes Gerät – etwa zwölf Bombardier Dash 8Q400 – ersetzen, andererseits das Wachstum im Baltikum forcieren.Die jüngsten Pleiten bereiten dem erfahrenen Airline-Manager keine Sorgen. Experten wie etwa Tuifly-Chef Roland Keppler schließen weitere Insolvenzen von Airlines in den kommenden Monaten wiederum nicht aus. Tatsächlich haben hohe Extrakosten etwa wegen Verspätungen und Flugausfällen sowie die dafür fälligen Entschädigungen in manchen Fällen die notwendigen finanziellen Reserven aufgezehrt, die Fluggesellschaften für den reiseschwachen Winter brauchen. „Ich mache mir um den Winter keine Sorgen, wir werden gut da durch kommen“, ist Gauss zuversichtlich.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.