Der deutsche Markt für Gewerbeimmobilien schrumpft erstmals seit 2009. Grund für den Rückgang sollen nicht genügend Kaufobjekte sein. 2017 rechnen Experten mit einem geringen Auftrieb. Andere Anlagen werden attraktiver.
Nach sechs Rekordjahren zeigen sich am deutschen Markt für Gewerbeimmobilien erstmals Bremsspuren. Der Handel mit Büros, Läden, Hotels und Lager-Immobilien sei 2016 um vier Prozent auf 52,9 Milliarden Euro geschrumpft, teilte der Immobilienberater Jones Lang LaSalle (JLL) am Donnerstag in Frankfurt mit. Dank eines furiosen Jahres-Endspurts sei 2016 aber immer noch das drittstärkste Jahr gewesen. Grund für den Rückgang sei vor allem, dass Investoren nicht mehr genügend Kaufobjekte fänden, sagte JLL-Deutschland-Chef Frank Pörschke. „Noch immer deuten aber alle fundamentalen Marktindikatoren auf eine Fortsetzung der Hochphase auf den Immobilienmärkten hin.“
Für das laufende Jahr sagt JLL ein Transaktionsvolumen von 45 bis 50 Milliarden Euro voraus. Die Zeit der Nullzinsen sei vorbei, und für die Großinvestoren würden auch andere Anlagen wieder attraktiver. „Damit wird auch der Kapitaldruck auf Immobilien etwas nachlassen“, erklärte JLL-Manager Timo Tschammler. Angesichts steigender Kaufpreise mussten sich die Investoren bei Büroimmobilien bereits mit geringeren Renditen zufriedengeben, auch wenn die Mieten weiter stiegen. In den wichtigsten sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart haben die Preise 2016 laut JLL um 20 Prozent angezogen, im neuen Jahr rechnen die Experten nur noch mit sieben Prozent Preisauftrieb.
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