Alle reden über Malta, das neue schwarze Loch der EU – und ein Paradies für Steuerhinterzieher. Die WirtschaftsWoche schildert, mit welchen simplen Tricks dort auch deutsche Konzerne Millionen sparen.
Marcis Vibergs ist ein hilfsbereiter Typ. Nur wenige Minuten nachdem das Anfrageformular auf der Seite seiner Kanzlei St. Publius ausgefüllt ist, meldet er sich per Telefon. Eine Firmenverlagerung nach Malta? Er könne das sehr empfehlen und auch schnell umsetzen, sagt Vibergs in osteuropäischem Akzent. Dafür müsse man zwar formell den Wohnsitz wechseln, aber das sei kein Problem. „Solange Ihre Firma einen Gewinn von bis zu 100.000 Euro im Jahr macht, schauen die deutschen Behörden nicht hin“, sagt er. Sollte die Firma größer werden, könne man einen Treuhänder einsetzen oder eine Holding-Lösung finden.
Wie schön Panama mal war, dass wussten Steuerflüchtlinge schon lange. Doch seit gut einem Jahr weiß es leider auch die Öffentlichkeit, als sicherer Hafen für unversteuertes Geld taugt das Land nicht mehr. Deswegen sucht man Alternativen. Und eine davon liegt dort, wo man sie in Zeiten des Datenaustausches und Zusammenarbeit zwischen befreundeten Finanzbehörden nicht vermutet: mitten in der Europäischen Union, in Malta. Wie ist das möglich?
Die maltesische Regierung, derzeit vor allem mit der Ausfüllung ihrer EU-Ratspräsidentschaft beschäftigt, wen wundert es, beschwichtigt. Am Dienstag nutzte der Finanzminister einen Besuch in Berlin, um zu versichern: Ja, wir haben attraktive Steuersätze. Und ja, das zieht Unternehmen an. Aber nein, kriminelle Konstruktionen dulden wir nicht. Manche Steuerbehörden, allen voran die aus Nordrhein-Westfalen, sehen das aber anders und behaupten, entsprechende Daten zu haben.
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