Airbus bekommt in den nächsten anderthalb Jahren ein komplett neues Top-Management. Vorstandschef Tom Enders, der in einer Korruptionsaffäre unter Druck geraten war, lässt seinen im April 2019 endenden Vertrag auslaufen und verzichtet auf eine dritte Amtszeit, wie der europäische Flugzeugbauer am Freitag bestätigte. Enders' interner Rivale, der für das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen verantwortliche Franzose Fabrice Bregier, verlässt Airbus schon im Februar. Die Großaktionäre Deutschland und Frankreich wollen aber auch künftig das fein austarierte Kräfte-Gleichgewicht im Airbus-Vorstand erhalten. "Auf jeden Fall wird jedes Land an einer wichtigen Position vertreten sein", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Brüssel.
Deutschland und Frankreich halten jeweils noch elf Prozent an Airbus. Doch der Einfluss der Politik war vor vier Jahren beschnitten worden - vor allem auf Betreiben des damaligen Präsidentenberaters und heutigen Präsidenten Emmanuel Macron. "Die Lösung ist nicht, dass die Staaten wieder in den Verwaltungsrat einziehen", sagte Macron bei einem gemeinsamen Auftritt mit Merkel. Doch auch er pocht auf das Gleichgewicht zwischen den Anteilseignern. Seit der Fusion von Aerospatiale und Dasa im Jahr 2000 hatten sich Deutsche und Franzosen an der Spitze von Airbus abgewechselt. "Das Schlimmste, was bei Airbus in den nächsten 12 bis 24 Monaten passieren könnte, ist, dass wieder politische Rücksichtnahmen in den Vordergrund treten", sagte Analyst Sandy Morris von Jefferies.
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