Royal Bank of Scotland - China-Zertifikate: Machtwechsel vollzogen

Mittwoch, 05.12.2012 12:31 von Aktiencheck - Aufrufe: 642

Edinburgh (www.zertifikatecheck.de) - Die Analysten der Royal Bank of Scotland stellen in ihrer aktuellen Ausgabe "Märkte & Zertifikate" das Open End- (Open-End Zertifikat auf Hang Seng [BNP Paribas Issuance B.V.]) sowie das Bonus-Zertifikat (Bonus Zertifikat auf Hang Seng [The Royal Bank of Scotland plc]) auf den Hang Seng-Index (Hang Seng), und das Open End- (Open-End Zertifikat auf HSCEI [BNP Paribas Issuance B.V.]) sowie das Bonus-Zertifikat (Bonus Zertifikat auf HSCEI [The Royal Bank of Scotland plc]) auf den Hang Seng China Enterprise-Index (HSCEI Hang Seng China Enterprises) vor.

Der 18. Parteitag der Kommunistischen Partei (KP) Chinas sei kein gewöhnlicher Parteitag gewesen. Hu Jintao habe seinen Posten als Parteichef an Xi Jinping übergeben. Damit sei an der Spitze der KP ein wichtiger Generationenwechsel vollzogen worden. Experten würden diesen aus westlicher Sicht als Erfolg werten, da durch die Inthronisierung von Xi Jinping eine weitgehende Kontinuität der chinesischen Außen- und Wirtschaftspolitik garantiert sei. Zudem beruhe die Ernennung des neuen Parteichefs auf einem relativ breiten Konsens innerhalb der KP.

Dass das keine Selbstverständlichkeit sei, würden die internen Machtkämpfe im Vorfeld des Parteitags zeigen. Diese hätten in der Absetzung des Parteichefs der Inlandsmetropole Chongqing, Bo Xilai, im März 2012 gegipfelt. Xilai werde allgemein dem linken Spektrum innerhalb der KP zugeordnet. Mit seinen an Mao erinnernden Kampagnen und einer scharfen Betonung der Parteikultur könnte Xilai eine neue linke Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik angestrebt haben. Vor allem in Teilen der ärmeren Bevölkerungsschicht habe er damit möglicherweise große Sympathien genossen.

Da auf dem 18. Parteitag weitere Reformschritte zur Liberalisierung der Wirtschaftspolitik beschlossen worden seien, könnte die Entmachtung von Xilai ein vorsorglicher Schritt der Parteiführung in Peking gewesen sein, parteiinterne Konflikte über den "richtigen Weg" Chinas frühzeitig zu unterbinden. Damit erinnere Xilai an Oskar Lafontaine, der gegen die "Agenda 2010" von Gerhard Schröder aufbegehrt habe und "kaltgestellt" worden sei. Interessant sei in diesem Zusammenhang, dass an die Stelle von Xilai im Politbüro der Kantoner Parteichef Wang Yang berufen worden sei. Dieser gelte als Verfechter eines neoliberalen Wirtschaftsmodells.

China wolle mit den USA gleichziehen. Die Entmachtung Xilais sei aber möglicherweise noch in anderer Hinsicht interessant. Denn darin könnte sich ebenfalls der Konflikt zwischen den Inlands- und den Küstenmetropolen widerspiegeln, die zum Teil erhebliche Differenzen in der wirtschaftlichen Entwicklung aufweisen würden. Während die Küstenregionen mehr und mehr von einem intensiven auf einen extensiven Wachstumskurs umschalten würden, also vor allem auf Qualität statt Quantität setzen würden, werde im Inland weitestgehend noch ein intensives Wachstums Modell verfolgt. Durch Xilais Absetzung sei die Stellung der Küstenregionen möglicherweise gestärkt worden.

Beobachter würden daher davon ausgehen, dass im ganzen Land nun sukzessive ein extensives Wachstum verfolgt werde. Dieses dürfte unter anderem eine Stärkung des Binnenkonsums und eine bessere Aufstellung des Finanzsektors nach sich ziehen. Beide Aspekte könnten auch als Vorbereitung einer Etablierung des Yuan als eine Weltleitwährung dienen. Letztendlich, und das ließe sich hier als Endziel der chinesischen Reformpolitik formulieren, wolle China damit auf der globalen Bühne mit den USA gleichziehen. Dazu passe auch eine Äußerung von Xi Jinping im Jahr 2009 bei einem Besuch in Mexiko. An die Adresse chinakritischer Politiker gerichtet habe er gesagt: "China exportiert erstens keine Revolution, zweitens weder Hunger noch Armut und bereitet Ihnen drittens auch keine Kopfschmerzen. Was wollen Sie denn sonst noch?"

Der Machtwechsel in Peking dürfte die Märkte versöhnlich stimmen. China bleibe damit ein wichtiges Anlageziel. Berücksichtige man zudem, dass das Land mit einer relativ niedrigen Verschuldungsrate behaftet sei und in den kommenden Jahren mit durchschnittlich 8,5 bis neun Prozent im Jahr wachsen könnte, könnten Anleger nun wieder verstärkt auf die "China-Karte" setzen. Dazu seien Zertifikate auf den Hang Seng-Index nützlich. (Ausgabe November 2012) (05.12.2012/zc/a/a)

\nOffenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.

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