Amazon löst ein Problem im E-Commerce: Paketboten kommen künftig über ein elektronisches Schloss in die Wohnung. Mit dem System bindet der Versender die Kunden noch fester an sich – und neue Partner wie Putzdienste.
Es sieht aus wie die Lösung des Grundübels jeder Online-Bestellung: Amazon (Amazon Aktie) bietet in den USA ab November ein elektronisches Türschloss namens „Amazon Key“ an, das dem Paketdienst direkten Zugang in die Wohnung seiner Kunden bietet. Dabei verspricht der Konzern hohe Sicherheit, indem nur bestimmten Personen für genau definierte Zeiträume Zutritt gewährleistet wird. Was für die Kunden einen einfacheren Einkauf von Waren und Dienstleistungen – etwa bei Putzdiensten – bedeutet, bindet sie zugleich noch enger an die Amazon-Welt.
Eigentlich rühmen sich die Amerikaner, all ihre Dienstleistungen aus Kundensicht zu entwickeln. Doch in den vergangenen Jahren geht der Trend bei Amazon dazu, Kunden exklusiv an seine Plattform zu fesseln. Den Anfang machte Amazon Prime – hier bekommen die Kunden gegen eine Jahresgebühr kostenlosen Schnellversand. Dazu kamen schrittweise Streaming-Angebote für Videos und Musik über die konzerneigene Plattform und E-Books auf das Kindle-System.
Zuletzt führte Amazon den sprachgesteuerten Lautsprecher Echo auch in Deutschland ein. Über ihn können Kunden per Sprachbefehl einkaufen – natürlich bei Amazon. Zugleich schließt Amazon einzelne Dienste von Konkurrenten wie Google (Alphabet A Aktie) aus – und umgekehrt.
Das elektronische Türschloss könnte für Vielbesteller nun zu einem weiteren Argument werden, ausschließlich bei Amazon zu bestellen und Wettbewerber wie den Versanddienst von Walmart links liegen zu lassen. Damit überwindet Amazon zunehmend den einstigen Preiskampf im Netz. Das Türschloss soll zunächst in 37 Metropolregionen in den USA angeboten werden. Prime-Kunden können dann die Lieferoption „In-Home“ wählen – dann stellt der Bote das Paket in der Wohnung ab.
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