Ein Smartphonedisplay mit verschiedenen Apps, unter anderem GMX. GMX gehört zu United Internet.
Donnerstag, 22.03.2018 18:31 von | Aufrufe: 1657

AKTIEN IM FOKUS 2: Ergebnisausblick belastet United Internet und 1&1 Drillisch

Ein Smartphonedisplay mit verschiedenen Apps, unter anderem GMX. GMX gehört zu United Internet. © jbk_photography / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Gewinnziele von United Internet (United Internet Aktie) und der Tochter 1&1 Drillisch sind am Donnerstag an der Börse auf ein negatives Echo gestoßen. Experten sahen die geplanten hohen Wachstumsinvestitionen als Belastung. Auch der kräftige Umsatz- und Ergebnisanstieg im vergangenen Jahr stimmte die Anleger nicht versöhnlich.

Bis zum Handelsende sackten die Aktien des Internet- und Telekom-Konzerns sowie seiner Tochter um 9,46 beziehungsweise 5,72 Prozent ab. Damit gehörten sie zu den größten Verlierern im schwachen TecDax .

Der Blick zurück dürfte den Aktionären ebenfalls wenig Freude machen: Seit Jahresbeginn haben die United-Internet-Titel rund 10 Prozent verloren, während für den Technologiewerte-Index ein Plus von gut 2 Prozent zu Buche steht. Noch schlimmer erging es in diesem Zeitraum den Anteilscheinen von 1&1 Drillisch mit einem Kursrutsch von 15 Prozent.

Generell hatten Besitzer von Telekommunikationsaktien in den vergangenen Monaten wenig zu lachen: Auch bei Freenet (Freenet Aktie) , Telefonica Deutschland und dem Dax-notierten Platzhirsch Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie) stehen im schwachen Branchenumfeld prozentual zweistellige Kurseinbußen zu Buche.

Die soliden United-Resultate hätten von den Übernahmen von 1&1 Drillisch und dem Webhosting-Anbieters Strato sowie anderen Zukäufen profitiert, schrieb Martin Jungfleisch vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Ähnlich sah Commerzbank-Analystin Heike Pauls die Geschäftszahlen beider Unternehmen im Rahmen der Erwartungen.

Gleiches gelte für den den 2018 angepeilten operativen Ergebnisanstieg (Ebitda) auf 1,2 Milliarden Euro, so die Expertin. Die darin enthaltenen Belastungen von rund 300 Millionen Euro für zusätzliche Smartphone-Subventionen, die durch positive Effekte aus geänderten Bilanzierungsregeln ausgeglichen würden, dürften die meisten Beobachter so aber nicht auf dem Schirm gehabt haben.

Grundsätzlich hält Pauls die Wachstumsinvestitionen für sinnvoll. Die vergünstigten Handys sollen United Internet dabei helfen, insgesamt rund 1,2 Millionen neue Kundenverträge im Mobilfunk sowie bei DSL-Internet zu gewinnen.

Kritischer äußerte sich Pauls Kollege Joshua Mills von der US-Investmentbank Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie). Ohne den positiven Bilanzierungseffekt dürfte das Ebitda-Ziel wegen der Belastungen durch subventionierte Smartphones 40 Prozent unter der Konsensschätzung liegen, rechnete er vor. United Internet zahle einen hohen Preis für seine Wachstumsinitiative, die zudem den Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt verschärfen dürfte.


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Dazu werfe die Dividendensenkung von 1&1 Drillisch Fragen über mögliche künftige Zukäufe auf, so Mills weiter. Das Unternehmen hätte Fremdmittel aufnehmen und so die Dividende anheben können.

Der United-Internet-Chef und Großaktionär Ralph Dommermuth hatte mit der Drillisch-Übernahme im vergangenen September seinen lang gehegten Wunsch wahr gemacht, aus United Internet einen größeren Konkurrenten für die deutschen Telekommunikations-Netzanbieter Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland zu schmieden. Das Unternehmen hält aktuell rund 73 Prozent der Anteile an 1&1 Drillisch, dem weiter börsennotierten Konzernteil für das Privatkundengeschäft mit Telekommunikationsanschlüssen./gl/men/fba/he

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