Eine Vakuumpumpe (Symbolbild).
Dienstag, 24.01.2017 12:06 von | Aufrufe: 1667

AKTIE IM FOKUS: Anleger spekulieren nach Busch-Offerte für Pfeiffer auf mehr

Eine Vakuumpumpe (Symbolbild). © TomekD76 / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Übernahmeangebot der Busch-Gruppe für den Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum hat dessen Aktien am Dienstag kräftig Rückenwind beschert. Sie kletterten zeitweise über die Marke von 100 Euro und damit auf den höchsten Stand seit März vergangenen Jahres. Gegen Mittag legten die Anteilsscheine im moderat steigenden TecDax noch um 7,00 Prozent auf 99,31 Euro zu.

So mancher Anleger geriet durch das Gebot wohl aber auf die falsche Fährte. Denn wer eine Aufstockung der Offerte von 96,20 Euro je Aktie - das liegt nur 3,65 Prozent über dem Schlusskurs vom Vortag - erhofft, dürfte laut Analysten enttäuscht werden. Diese sehen im Vorgehen des ebenfalls in der Vakuumindustrie tätigen Familienunternehmens aus Maulburg vielmehr einen auf die fernere Zukunft ausgerichteten strategischen Schritt. Und zwar um einen höheren Übernahmepreis zu vermeiden.

ANALYSTEN SPRECHEN VON 'TAKTISCHEM VORGEHEN'

Analyst Adrian Pehl von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) hält den Schritt der Busch-Gruppe für ein taktisches Vorgehen, das darauf abzielen könnte, Pfeiffer letztlich später einmal günstiger als per Pflichtangebot übernehmen zu können. "Der Ansatz ist wahrscheinlich, über ein freiwilliges Übernahmeangebot die Pflichtschwelle herauszunehmen", erklärte er.

Mit ihren Beteiligungsschritten sei die Busch-Gruppe inzwischen sehr nah an die 30-Prozent-Schwelle geraten, die - sobald erreicht - ein Pflichtangebot erzwingt. "Mit dem freiwilligen Angebot in Höhe von 96,20 Euro wird wohl gehofft, auf diese Weise über die 30-Prozent-Schwelle zu kommen." Denn tritt das wie gewünscht ein, muss bis zur 50-Prozent-Schwelle keine aktienrechtliche Meldung mehr folgen. So könnte laut Pehl die Busch-Gruppe dann bis dahin nach und nach ihren Anteil an Pfeiffer ausbauen und behält sich so vor, die Mehrheit gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt anzustreben.

'PREIS SO GEWÄHLT, DASS NUR WENIGE ANDIENEN'

Auch Analyst Eggert Kuls von Warburg Research vermutet hinter dem Schritt des Familienunternehmens diese Strategie. "Der Preis wurde so gewählt, dass es unwahrscheinlich ist, dass viele Aktien angedient werden, und das scheint auch so gewollt", betonte er.

Ein nur moderates Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle koste nicht allzu viel und schaffe die Freiheit, selbst gewählt irgendwann einmal weiter aufzustocken, "etwa wenn die Börsenzeiten schlechter und die Pfeiffer-Aktien billiger zu haben sind." Das Familienunternehmen denke "in Generationen", wie Kuls sagte. "Ich bin überzeugt, dass die Busch-Gruppe die Mehrheit oder sogar 100 Prozent an Pfeiffer anstrebt, aber die wollen abwarten, bis der Kurs passt." Für die Pfeiffer-Aktie bedeute dies allerdings, dass die Fantasie eines wirklich attraktiven Übernahmeangebots letztlich aus dem Kurs raus sei./ck/mis/stb


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