Kremlchef Putin wirft der Türkei vor, mit den Terroristen gemeinsame Sache zu machen. Erdogan verneint das und bietet im Fall von Beweisen seinen Rücktritt an. Derweil mahnt Barack Obama beide Parteien zur Diplomatie.
Recep Tayyip Erdogan ist bekannt für seine harten Aussagen. Er schießt verbal gegen jeden, wenn er es für nötig hält: gegen Europa, die USA und zur Not auch gegen die eigenen Landsleute, die ihn nicht wählen wollen. Besonnene Töne erreichen eher selten die Öffentlichkeit.
Umso mehr verwundert es, was Erdogan dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Montagabend versprochen hat: Sollte er Beweise dafür finden, dass die Türkei mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kollaboriere, würde der türkische Staatspräsident von seinem Amt zurücktreten.
Es geht im Kern um den Streit über den Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch das türkische Militär: In dieser Sache hatte Putin den Tonfall zuletzt verschärft. Russland habe weitere Informationen, wonach Öl (Rohöl) aus dem Gebiet der Terrormiliz IS durch die Türkei geleitet werde, sagte der Staatschef am Rande des Klimagipfels am Montag in Paris.Putins schwere Vorwürfe kommen nicht von ungefähr: Die Türkei ist – mit ihrer 822 Kilometer langen und mit vergleichsweise lockeren Visaregeln beliebten Grenze zu Syrien – das Hauptdurchzugsland für ausländische Dschihadisten. Das „Wall Street Journal“ sprach hier bereits von einem „Dschihadisten-Highway“.Schon kurz nach den ersten Aufständen gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Jahr 2011 wandte sich Ankara von Damaskus ab und forderte Assads Rücktritt. Ganz offen bot die Türkei damals allen oppositionellen Syrern im türkischen Grenzgebiet Unterschlupf an. Das ist in der Geschichte nichts Neues. Doch soll die Türkei dabei auch militärische Unterstützung angeboten haben – Medienberichten zufolge übrigens auch mit Hilfe westlicher Staaten.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.