Die Skyline von Frankfurt hinter der Innenstadt.
Dienstag, 28.06.2016 18:28 von | Aufrufe: 960

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax erholt sich etwas von Brexit-Verlusten

Die Skyline von Frankfurt hinter der Innenstadt. ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die ersten Anleger haben sich nach der Brexit-Entscheidung in Großbritannien wieder an den deutschen Aktienmarkt zurück gewagt. Am Dienstag erholte sich der Dax etwas von seinen massiven Verlusten der vergangenen zwei Handelstage. Zeitweise stieg der deutsche Leitindex um mehr als 3 Prozent. Er beendete den Tag mit einem Plus von 1,93 Prozent auf 9447,28 Punkte.

Das deutsche Börsenbarometer hatte den Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union am Freitag und Montag letztlich mit einem Verlust von insgesamt fast 10 Prozent oder 1000 Punkten quittiert. Damit war der Dax auf den tiefsten Stand seit Februar gefallen.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte erholte sich am Dienstag um 1,88 Prozent auf 19 276,46 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 2,22 Prozent auf 1554,71 Punkte.

Europaweit sah es ähnlich aus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 2,27 Prozent auf 2758,67 Punkte und auch in London und Paris legten die Börsen in dieser Größenordnung zu. In den USA gewann der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa 0,8 Prozent.

WARNUNG VOR VERFRÜHTEM OPTIMISMUS

Händler und Marktstrategen warnten aber vor verfrühtem Optimismus: Auch wenn sich die ersten Schnäppchenjäger wieder vorgewagt hätten, "kennt der Markt noch keine Richtung", sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. "Die Finanzmärkte befinden sich weiterhin im Krisenmodus." Charttechnik-Experte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar hält weitere Verluste im Dax bis auf sein Jahrestief bei 8699 Punkten für möglich.

Vor diesem Hintergrund werden die Gespräche zwischen Brüssel und London rund um den Brexit genau verfolgt. "Eine Hängepartie kann - um so länger sie dauert - zu echten realwirtschaftlichen Problemen führen", sagte CMC-Markets-Experte Stanzl. Die Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs haben inzwischen begonnen und Spitzenpolitiker drängen auf eine zügige Eröffnung der Austrittsverhandlungen.

RWE-AKTIEN FÜHREN DAX-GEWINNER AN

Unter den 30 Dax-Werten gab es an diesem Tag 28 Gewinner: Nach einer Kaufempfehlung der französischen Großbank Societe Generale führten die vom Brexit-Kursrutsch schwer gebeutelten RWE-Aktien mit plus 4,74 Prozent den Leitindex an. Wegen des starken Anstiegs der Strompreise in Deutschland rücke die attraktive Bewertung der Versorger-Aktie wieder in den Fokus, schrieb Analyst Lueder Schumacher. Die Anteilsscheine des RWE-Konkurrenten Eon stiegen um 1,60 Prozent.


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Finanzwerte, die im Zuge des Brexit-Beschlusses besonders heftig unter die Räder geraten waren, erholten sich teils deutlich: So legten die Allianz-Papiere 3,20 Prozent zu und die der Deutschen Börse um 4,30 Prozent.

Dagegen gaben die Titel der Deutschen Bank ihre zwischenzeitlichen deutlichen Gewinne fast wieder vollständig wieder ab und standen letztlich noch 0,84 Prozent im Plus. Investoren-Legende George Soros hatte mit seinem Hedgefonds Soros Fund Management am Freitag kurz nach dem britischen Votum für einen EU-Austritt eine 100 Millionen Euro schwere Wette auf einen weiteren Kursverfall der Aktie des größten deutschen Kreditinstituts getätigt.

ABGAS-AFFÄRE KOMMT VW TEUER ZU STEHEN

Die Gewinne der VW-Vorzugsaktien bröckelten im Handelsverlauf ebenfalls ab. Die Papiere schlossen mit plus 1,65 Prozent nur knapp über ihrem Tagestief. Die Abgas-Affäre wird den Autobauer in den USA voraussichtlich rund 15 Milliarden Dollar (Dollarkurs) kosten. Ein entsprechendes Paket, das nach monatelangen Verhandlungen mit den US-Behörden und Klägern geschnürt und nun vorstellt wurde, sieht Rückkäufe, Entschädigungen und Strafen vor.

Im MDax büßten die Anteilsscheine von K+S weitere 3,59 Prozent ein. Der Salz- und Düngerkonzern kommt nicht zur Ruhe: Zum Wochenauftakt hatten die Kasseler ihre Anleger mit einer heftigen Gewinnwarnung geschockt, die einen 12-prozentigen Kursrutsch ausgelöst hatte. Nun folgten negative Analystenkommentare und ein möglicher Streit um Finanzhilfen. Thüringen unternimmt einen neuen Anlauf zur Beteiligung des Bundes an den immensen Kosten für die Sicherung stillgelegter Kali-Bergwerke.

SALZGITTER: GOLDMANS VERKAUFSEMPFEHLUNG WIEGT SCHWER

Die Aktien von Salzgitter litten mit minus 5,09 Prozent unter einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie). Die US-Investmentbank sieht innerhalb der Stahlbranche den besonders stark auf Europa ausgerichteten Stahlhersteller als größten Verlierer des Brexit an und stufte die Papiere gleich um zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" ab. Dass Salzgitter seine Jahresprognose für den Vorsteuergewinn dank wieder gestiegener Stahlpreise angehoben hatte, verblasste in Anbetracht dieses Schrittes.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Verzinsung deutscher Bundesanleihen von minus 0,23 Prozent am Montag, als sie auf Rekordtief gefallen war, nun auf aktuell minus 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 143,75 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,05 Prozent auf 166,77 Punkte. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1073 (Montag: 1,0998) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9031 (0,9093) Euro./ck/das

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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