Strommasten auf einer Weide (Symbolbild).
Dienstag, 01.04.2014 12:27 von | Aufrufe: 789

ROUNDUP 2: Wenig Kompromiss-Signale vor 'Energiegipfel' von Bund und Ländern

Strommasten auf einer Weide (Symbolbild). pixabay.com

(Neu: Mehr Details)

Werbung

BERLIN (dpa-AFX) - Die Verbraucher in Deutschland müssen weiter mit hohen Stromkosten rechnen. Vor dem "Energiegipfel" von Bund und Ländern am Dienstagabend in Berlin zeichnete sich kein Kompromiss ab, der Privathaushalte entlasten würde. Mehrere Ministerpräsidenten pochten erneut auf Korrekturen an den Reformplänen für das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) und weniger starke Kürzungen bei der Öko-Strom-Förderung. Eine endgültige Einigung wurde bei dem Treffen der 16 Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) angesichts der weit auseinanderliegenden Länderinteressen nicht erwartet. Der Zeitdruck ist hoch: Im August soll die Novelle in Kraft treten.

Mit der Reform will Gabriel den Anstieg der sogenannten EEG-Umlage zur Ökostrom-Förderung bremsen. Dazu sollen der Windkraft-Ausbau auf 2500 Megawatt im Jahr beschränkt und der Zubau neuer Biogasanlagen auf 100 Megawatt gedeckelt werden. Zudem sollen Solarstrom-Selbstversorger mehr zahlen und die Ausnahmen für die Industrie begrenzt werden. Die Reformpläne sind unter den Ländern umstritten: Der Norden macht sich für mehr Windkraft stark, der Süden dagegen für Biomasse, andere Länder vertreten die Interessen ihrer Industrie. Hinzu kommt der Streit um Stromtrassen. Eigentlich benötigt der Bund keine Länder-Zustimmung zur EEG-Novelle.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) warnte vor falschen Hoffnungen. Dem Sender hr-info sagte er: "Ich warne davor, den Bürgern zu versprechen, dass Energie preiswerter wird." Es gehe darum, den rasanten weiteren Preisanstieg zu dämpfen. Zugleich müsse der Ausbau alternativer Energien attraktiv bleiben.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) lehnte erneut eine Deckelung des Windkraft-Stroms ab. Dies bremse die Energiewende aus. Albig und die Ministerpräsidenten anderer Nordländer fordern, zumindest den Austausch alter Windräder bei den 2500 Megawatt nicht mit einzurechnen: "Der Deckel für die Windenergie muss zumindest ohne Repowering gerechnet werden. Das wäre kein Königsweg, aber ein erträglicher Kompromiss."

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mahnte Kompromissbereitschaft aller Beteiligten an. Im ZDF sagte er: "Ich gehe in diese Verhandlungen mit der ganz klaren Vorgabe, wir sollten einen Konsens erzielen - alle." Dafür gebe es gute Chancen.

Niedersachsen schlägt eine Senkung der Stromsteuer vor, um die Preise zu dämpfen. Neben Ökostrom-Umlage und weiteren Abgaben ist auch die Stromsteuer Teil des Strompreises, hinzu kommen immer noch 19 Prozent Mehrwertsteuer.

Ökoenergie-Anlagen, etwa Windräder und Solarparks, erhalten bisher auf 20 Jahre garantiert Vergütungen. Die Differenz zwischen dem für den Strom erzielten Preis und den Vergütungssätzen zahlen Bürger und Unternehmen per Ökostrom-Umlage. Künftig soll es mehr Wettbewerb auch für Ökoenergie-Anlagen geben, Kosten sollen gesenkt werden.

Auch die Industrie-Rabatte bei den Ökostrom-Förderkosten sollen gekappt werden, aber der Umfang der Mehrbelastung könnte geringer als erwartet ausfallen. Zudem sollen Industrieunternehmen, die sich selbst mit Strom versorgen, nun doch keine Mindestumlage für bestehende Eigenstrom-Anlagen bezahlen müssen. Mit den Einnahmen sollten ursprünglich die Strompreise etwas gedämpft werden.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in E.ON SE
UL9E5V
Ask: 1,25
Hebel: 20,01
mit starkem Hebel
Zum Produkt
UL1JJN
Ask: 3,62
Hebel: 4,14
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
UBS
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: UL9E5V,UL1JJN,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

12,43
+1,10%
E.ON SE Chart
12,38
-0,56%
Nordex SE Chart
33,16
-1,49%
RWE AG Chart
41,56
+0,10%
SMA Solar Technology AG Chart
0,161
-3,01%
SolarWorld Chart

Angesichts neuer Diskussionen über die Abhängigkeit von Gas aus Russland erteilte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) der Förderung von Schiefergas aus tiefen Gesteinsschichten in Deutschland erneut eine Absage. "Anders als die USA ist unser Land kleinräumig strukturiert und dicht besiedelt. Schon deswegen halte ich eine umweltverträgliche kommerzielle Anwendung der Fracking-Technologie bei uns für Wunschdenken", sagte sie der "Passauer Neuen Presse"./ir/sl/DP/stb

Werbung

Mehr Nachrichten zur E.ON SE Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News

wallstreet:online ... Thumbnail
15.06.24 - wallstreet:online ...