Dem Klinikbetreiber Rhön-Klinikum droht Ärger: Bereits 2006 hatte sich das Unternehmen verpflichtet, in Marburg eine Anlage zur Partikeltherapie zu eröffnen – bis heute ohne Ergebnis. Nun macht das Land Hessen Druck.
Hessen erhöht im Streit um die Universitätskrankenhäuser in Gießen und Marburg den Druck auf den Betreiber Rhön-Klinikum. Da das Unternehmen eine Anlage zur Partikeltherapie von Tumorpatienten nicht wie zugesagt bis Jahresende in Betrieb nehmen wird, droht das Land dem Konzern nun mit rechtlichen Schritten. Hessen bereite zur Wahrung seiner Rechtsposition eine Klage gegen Rhön vor, die spätestens am 1. März 2014 eingereicht werden solle, erklärte die hessische Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann am Freitag.
Sie habe angesichts der konstruktiven Gespräche mit Rhön jedoch weiter die Hoffnung, dass die Anlage in Betrieb genommen werde, ohne dass der Rechtsweg beschritten werden müsse, fügte Kühne-Hörmann hinzu. Rhön-Klinikum will sich zusammen mit der Uniklinik Heidelberg um die Anlage kümmern und verhandelt seit langem mit allen Beteiligten. „Wir sind in intensiven und konstruktive Gesprächen mit der Universität Heidelberg“, sagte ein Rhön-Sprecher. „Wir hoffen, dass die Gespräche zu einem guten und tragfähigen Ergebnis führen werden.“
Rhön hatte die Unikliniken 2006 übernommen und sich dabei verpflichtet, in Marburg zusammen mit dem Partner Siemens (Siemens Aktie) eine Anlage zur Partikeltherapie zu eröffnen. Im Sommer 2011 gaben beide Unternehmen den Plan jedoch vorläufig auf und erklärten, der Betrieb der aufwendigen Strahlenmedizin-Anlage rentiere sich nicht. Auf politischen Druck hin machte Rhön im Januar 2013 dann einen Rückzieher und sagte zu, bis Jahresende die ersten Krebspatienten mit der Partikeltherapie zu behandeln.
Konflikte und rote Zahlen
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