AKTIE IM FOKUS 2: Vodafone steigen weiter - Deal mit Verizon offenbar in Kürze

(Neu: Analystenkommentar von Jefferies, Aktienkurs von Verizon, Schlusskurse von Vodafone und FTSE 100.)

LONDON (dpa-AFX) - Der offenbar unmittelbar bevorstehende Verkauf der Beteiligung an Verizon (Verizon Aktie) Wireless hat Vodafone am Montag weiter beflügelt. Die Titel des britischen Mobilfunkunternehmens schlossen 3,37 Prozent fester bei 213,20 Pence und damit auf dem höchsten Niveau seit mehr als 12 Jahren. Seit der offiziellen Bestätigung der Verkaufsgespräche am vergangenen Donnerstag beläuft sich das Plus damit auf knapp 13 Prozent. Der Londoner FTSE 100 ging am Montag 1,45 Prozent fester aus dem Handel.

Der US-Telekomkonzern Verizon hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg der Komplettübernahme seiner Mobilfunktochter für rund 130 Milliarden Dollar (Dollarkurs) zugestimmt - und damit einem der größten Deals aller Zeiten. Vodafone soll das Geld für den 45-prozentigen Anteil an Verizon Wireless je zur Hälfte in Aktien und bar erhalten, wie Bloomberg unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen berichtete.

ANALYSTEN HALTEN VODAFONE-KURS VON RUND 250 PENCE FÜR MÖGLICH

Analyst Paul Marsch von der Privatbank Berenberg hält nach der Transaktion einen Vodafone-Kurs von 225 bis 255 Pence für möglich. So erwarteten die Aktionäre mit Blick auf die Veräußerungserlöse eine Ausschüttungsquote von mindestens 50 Prozent inklusive Aktienrückkäufen. Diese sollten die Anzahl ausstehender Papiere auf ein Niveau senken, das sichere Dividendenzahlungen ermögliche. Zudem benötigten die Anteilseigner klare Aussagen über mögliche Zukaufspläne. Auf Basis des Schlusskurses vom Freitag in Höhe von rund 206 Pence seien zudem Steuerbelastungen durch den Verkauf in Höhe von 23 Milliarden US-Dollar eingepreist. Alles was darunter läge, wäre positiver für die Aktien.

Sollten zumindest einige dieser Faktoren erfüllt sein, könnte der Vodafone-Kurs nach einer Transaktion zwischen 225 und 255 Pence schwanken. Für Volatilität sollten dabei Bedenken um weitere Steuerbelastungen sowie die Erwartung einer möglichen Übernahmeofferte für Vodafone durch die US-Telekomkonzern AT&T (AT&T Aktie) sorgen.

JEFFERIES BLEIBT BEI 'HOLD'

Ein Zeichen hierfür wäre aus Sicht von Robin Bienenstock, Analystin bei Bernstein Research, wenn Vodafone die neu erhaltenen Verizon-Anteile gleich wieder verkaufen würde. Bei einer dann möglicherweise folgenden Offerte von AT&T wäre Vodafone ihren Berechnungen zufolge 250 Pence je Aktie wert.

Skeptischer fiel das Urteil des Analysehauses Jefferies aus, welches das Kursziel für Vodafone von 179 auf 216 Pence anhob, aber die Einstufung auf "Hold" beließ. Das neue Ziel reflektiere die wahrscheinlichen Konditionen eines Verkaufs der Beteiligung an Verizon Wireless, schrieb Analyst Jerry Dellis. Angesichts der Bewertung deutscher und britischer Wettbewerber sei ein Aufschlag für die Vodafone-Aktie gegenüber dem Sektor schwer zu rechtfertigen./mis/ag/fbr /gl/