Nicht allein Griechenland gehört auf die Intensivstation. Deutschland selbst braucht längst den Herzschrittmacher. Ohne Angst vor einer Herabstufung ihrer Staaten wäre die Schuldenorgie der Politiker erheblich größer. Das Regiment der Ratingagenturen sollte viel strenger sein.
Auch wenn es den europäischen Politikern ganz und gar nicht in den Kram passt, im kommenden Jahr werden Standard&Poors, Moodys und Fitch über Europa den Daumen senken.
In ihrer „Bogenberger-Erklärung“ warnen Prof. Sinn vom Münchener IFO-Institut und namhafte weitere Wissenschaftler und Wirtschaftsführer vor dem zu erwartenden deutschen Schuldendrama.
- 500 Milliarden TARGET-Forderungen der Bundesbank gegen die EZB
- 600 Milliarden Verpflichtungen der Bundesbank u. dt. Bürgschaften
- 500 Milliarden versteckte Verpflichtungen in Bad-Banks u.a.
- 2,1 Billionen Schulden der dt. öffentl. Haushalte
Gesamtbegtrag 3,7 Billionen Euro Schulden und Verpflichtungen des dt. Staates (ohne Verpflichtungen aus Pensions- und Soziallasten).
Demgegenüber steht ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,498 Billionen Euro (2010 Stat. Bundesamt).
Staatsschuldenquote = 148 Prozent des BIP (unglaubliche 50 % mehr als eine jährl. dt. Wirtschaftsleistung) !!!!
Damit ereicht Deutschland die Schuldenzahl von Griechenland und liegt noch vor den Staatsschulden Italiens.
In der Rechnung der Politiker und Medien sieht das natürlich anders aus. In ihrer Bilanz stehen dem BIP nur die 2,1 Billionen Euro Schulden der öffentl. Haushalte gegenüber. So kommt man locker auf 84 % des BIP – und weil 2011 so ein tolles Steuer-Jahr ist, liegt die „offizielle“ Verschuldung sogar nur bei 82 % des BIP. (Und damit haben Merkel & Co Luft, getrost noch ein bisschen drauf zu satteln).
Ob die „Märkte“ wirklich so blöd sind und den Betrug nicht durchschauen?
Die Ratingagenturen durchschauen diese Trickserei sicher seit langem. Aber auch Ratingagenturen sind schließlich Teil des Systems, das auf Biegen und Brechen erhalten werden muss. (Man sägt schließlich nicht den Ast ab, auf dem man sitzt).
Im Balanceakt zwischen Systemtreue und Glaubwürdigkeit droht man einem Staat wie Deutschland erst mal mit Herabstufung um einen Tick.
Dabei verdiente Deutschland ein Rating von "junk" – ebenso wie alle übrigen EURO-Staaten, wie auch der USA und UK.
Zumindest aber hebt man erst einmal ein ganz klein wenig der Drohfinger und stellt eine kleine Herabstufung in Aussicht. Selbst davor zittern die Finanzminister, fürchten sie doch steigende Zinsen, die aber viel drastischer steigen würden, würde die tatsächliche Staatsverschuldung berücksichtigt.
Noch haben Kapitalanleger (Banken, Versicherungen, Fonds) großes Interesse, das System zu erhalten. Sie schließen sämtliche Augen und kaufen Anleihen als gäbe es kein Morgen, nur um das Kartenhaus nicht einstürzen zu lassen. Lange wird das Spiel mit gefälschten oder unvollständigen Zahlen nicht mehr währen.
Aber lässt sich eine Explosion auf kontrollierte Weise steuern?
Keine Bange, es gibt keine Explosion.
Vor uns liegt eine Implosion von epischen Ausmaßen mit katastrophalen Folgen für jeden Einzelnen.
Alle Ampeln stehen auf GRÜN:
Französische Banken insolvent
Mario Draghi am Ende
Banken wetten bereits gegen Staaten
OECD-Studie: Industrieländer brauchen in 2012 mehr als 8 Billionen Dollar Kredit. Woher nehmen und nicht stehlen???
www.saarbruecker-homepage.de/component/k2/...nke-standardpoors