brody man kann ja derzeit nur nach den Aussagen der Solaris gehen und Jinko wie auch JA Solar gehen im 2. Hj. für die USA von Preisen von 0,35 $/W aus, also um rd. 8% niedriger wie aktuell, und in China von um die 0,33/0,34 $/W aus, also um rd. 15% niedriger wie aktuell. In Indiendann wohl noch einen Tick tiefer. Es ist ohnehin sehr erstaunlich, dass in China die Modulpreise höher sind wie in den USA. Liegt natürlich daran, dass mittlerweile alle großen Chinesen Zell- und Modulproduktionen außerhalb Chinas gebaut haben. Canadian Solar fährt gerade ihre 700 MW Produktion in Vietnam an und im 2. Hj. wird JA Solar in ihrer neuen vietnamischen Produktion den Betrieb aufnehmen und Longi wird in diesem Jahr ihre neue indische Produktion aufnehmen.
Es werden halt immer noch sehr viele neue Fertigungskapazitäten aufgebaut und das bei einem recht überschaubaren Wachstum. Ist halt alles andere als gut. Die Frage ist halt jetzt wie viele alte Fertigungskapazitäten müssen bei diesen niedrigen Preisen nun aus dem Markt ? First Solar z.B. wird ja einige Fertigungskapazitäten aus dem Markt nehmen, weil sie schicht preislich nicht mithalten können mit ihren alten Fertigungslinie und die werden jetzt umgebaut auf die neue Generation von First Solar Modulen.
Schaut man sich die Märkte genauer an, dann sieht man schon recht gut, dass die Konsolidierung voll im Gange ist. Viele kleinere und mittlere China-Solaris produzieren nur noch als verlängerte Werkbank für Jinko, Trina oder JA Solar und haben schon gar keinen eigenen Vertrieb mehr. Die werden alle über kurz oder lang zwangsläufig verschwinden, aber zur Zeit helfen sie z.B. Jinko um ihre Produktionskosten weiter senken zu können bzw.um nicht in neue weitere Fertigungskapazitäten investieren zu müssen. Jinko dürfte in diesem Jahr wohl um die 50% (= 4,5 GW !!!) ihrer benötigten Zellen als OEM produzieren lassen bei anderen China-Solaris. Ähnliches bei Canadian Solar.
Dann sieht man bei ehemaligen Großen der Branche wie Yingli oder Renesola, dass sie eigentlich immer kleiner werden und kaum noch eine große Rolle in der globalen Solarwelt spielen. Bei Suntech muss man abwarten ob die nach dem der geplante Verkauf gecanelt wurde, einen ähnlichen negativen Weg wie Yingli nun doch gehen werden/müssen.
Schaut man sich die Chinesen an, dann sieht man da einen ganz klaren Trend. In China werden ganz offensichtlich nur noch die 5, 6 Großen mit einer guten Technologie gefördert mit billigen Krediten und geringen Kreditauflagen, während die Kleinen (hier sind Solaris mit Fertigungskapazitäten von um die 2 GW gemeint) so langsam aber sicher den Bach runter gehen bzw. derzeit nur noch als OEM-Lieferant für Jinko und Co produzieren. Man sieht so ziemlich eindeutig, dass Jinko, GCL oder Longi staatliche Unterstützung bekommen. Bei Trina, JA Solar oder Hareon Solar ist das schwerer zu beurteilen. Andere China-Solaris wie Risen Energy gehören einem schwerreichen Chinesen und hier stellt sich halt die Frage bei welchen Verlusten bei denen dann die Hemmschwelle fällt und sie die Produktionen dicht machen. Dann gibt es noch BYD, die ja einen größere Zell/Modulproduktion haben, und da stellt sich die Frage was die wirklich strategisch vorhaben mit Solar. Die schreiben in ihrer Solarsparte auch Verluste.
Man sieht alleine schon in China wie schwierig es abzuschätzen ist ob wirklich namhafte Solaris auf der Strecke bleiben. Eine Sunpower wäre mit den hohen Verlusten und der hohen Schuldenlast ohne den Großáktionär Total wohl auch schon aus dem Rennen. Der südkoreanische Konzern LG baut trotz der Verluste in ihrer Solarsparte die Zellproduktion weiter aus.
Alles recht schwierig rund um Solar, da es auch sehr viele unterschiedliche Investoreninteressen gibt bei den Unternehmensinvestitionen. Angefangen von staatlichen Interessen vor allem in China, aber auch in Indien, über strategische Interessen wie bei Großkonzernen wie Total, LG oder BYD bis hin zu Millionären für die Solarunternehmen wohl ein reines Hobby sind. Dieses Sammelsurium an total verschiedenen Interessenlagen macht es natürlich alles sau schwer einzuschätzen wo denn die Reise wirklich hin gehen wird/könnte. Eines ist aber auch klar, bei den niedrigen Preisen werden/müssen sehr viele Fertigungsanlagen über kurz oder lang aus dem Markt verschwinden bzw. verschrottet werden, denn mit 3, 4 Jahre alten Fertigungsanlagen ohne nicht gerade billige Updates kann man keine Module zu Preisen von 0,30 $/W herstellen.