1. Die Qualität eines Unternehmens.
2. Seine zukünftige Entwicklung und
3. Die Reaktion der Anleger auf evtl. Neuigkeiten.
Die Aussagen der Charttechnik beziehen sich auf vergangene News, Unternehmenszahlen usw. Die Charttechnik kann vielleicht noch Punkt 1 abdecken, Punkt 2 und Punkt 3 aber sicher nicht.
Die Charttechnik läßt sich nicht extrapolieren. Die einzigen Folgerungen, die ich immer aus der Charttechnik höre, sind: intakter Aufwärtstrend, deswegen kaufen, intakter Abwärtstrend, deswegen verkaufen. Das mag kurzfristig stimmen, ist aber keine Anlageentscheidung. Wenn wir nun Anlageentscheidung mit Zockerei gleichsetzen, dann können wir die Diskussion vergessen.
Aber meine Entscheidungen zum Kauf oder Nichtkauf habe ich fast noch nie auf die Charttechnik begründet, sondern aus Unternehmensanalysen und in den wenigen Fällen, wo ich es doch gemacht habe, bin ich kräftig auf die Schnauze gefallen.
Die Börse besteht aus viel Psychologie, da gebe ich Dir recht, aber eben nicht nur. Und wie die Anleger auf evtl. Entwicklungen reagieren, kann Dir die Charttechnik nicht sagen. Wenn ein Unternehmen sich nicht entwickelt, keinen Fortschritt zeigt, dann kann von kurzfristigen technischen Reaktionen, Abwärtstrend, Aufwärttrend usw. reden, es gibt aber einfach zu viele Beisipiele, wo das nicht stimmt. ABIT hatte einen wunderbaren Aufwärtstrend und eine normale Korrektur. Trotzdem wäre ein Kauf fatal gewesen. Schau Dir mal POET an. Von 12 Euro auf 200, sauberer Aufwärttrend, Stimmung absolut positiv. Zweimal schlechte Zahlen und die Stimmung ist dahin. Das hat Dir keine Charttechnik sagen können. Die armen Anleger, die bei 150 wegen der Charttechnik gekauft haben.
Ich habe noch so viele Beispiele. Für mich ist die Charttechnik nichts weiter als ein Aufrollen der Vergangenheit und ein Versuch, in die Zukunft zu extrapolieren. Kurzfristig mag das stimmen, wie in der einfachen Analysis. Bei mittel- bis langfristigen Entscheidungen versagt sie vollkommen.
Gruß, Sherlock